Ist hinten oder vorne bürgerfreundlicher?

R atssitzungen sind schon komisch. Der ganze Formkram - das ist mindestens so schlimm wie bei Vereinsversammlungen. Man muss sich auskennen, um das zu verstehen. Das Paar, das in der Manderscheider VG-Ratssitzung war, kannte sich nicht aus.

Die haben erstmal geflucht, als sie zu "ihrem" Thema nichts sagen durften. In NRW gäbe es das nicht, haben sie geschimpft und wollten die ihrer Meinung nach undemokratischen Strukturen schon dem Bürgermeister anlasten. Keine Ahnung, wie sie darauf kamen, aber da lagen sie falsch. Bei uns ist vorgeschrieben, dass Bürger sich nur in den Einwohnerfragestunden (mindestens jedes Vierteljahr) zu Wort melden dürfen. Der Bürgermeister kann die Fragestunde an den Anfang oder ans Ende der Sitzung legen. Am Anfang finde ich ja immer bürgerfreundlicher, denn wer will schon Stunden warten, bis er seine Frage stellen darf? In Manderscheid war die Fragestunde am Schluss. Das Paar war schon gegangen. Dabei hat die Fragestunde am Schluss auch was für sich. Denn generell gilt, dass sich die Fragen nicht auf die nachfolgende Tagesordnung beziehen dürfen. Bei Fragen am Schluss wären also nur die Themen der nicht-öffentlichen Sitzung ausgeschlossen. Wollen Bürgermeister also bloß bürgerfreundlich sein mit Fragestunden am Ende? Bestimmt!

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