Kein anderer Name

Zum Bericht "Große Geburtstagsparty mit kleinen Macken" (TV vom 27. Dezember) und dem Leserbrief "Getroffen und tief verletzt" (TV vom 4. Januar):

Eine altbekannte Schwäche christlicher Kritik ist es, Phänomene zu verurteilen, ohne sie tatsächlich wahrgenommen zu haben. Ich habe die "Jesus Christ Birthday Party" gemeinsam mit 5000 anderen jungen Menschen unmittelbar wahrgenommen und kann sagen, dass der Blasphemie-Vorwurf nicht gerecht ist. Statt die Verweigerungshaltung einzunehmen, sollten alle Christen dankbar sein, dass der Jugendclub Kröv ein religiöses und christliches Thema derart massenwirksam auf die Agenda setzt.Denn — einige mögen es kaum glauben — auch durch moderne Jugend-, Pop- und Massenkulturen können sich religiöse Inhalte und Sehnsüchte ausdrücken. Partys und Popmusik befriedigen meine Bedürfnisse und die vieler anderer, die früher durch vielleicht dogmatisch korrekte, aber "tote" Religion befriedigt wurden. Die Kirche ist nicht alleiniger Hüter religiöser Traditionen, und christliche Symbolik unterliegt keinem Copyright.Ich fordere die Initiatoren dieser Veranstaltung auf, der Party um Gottes Willen keinen anderen Namen zu geben. Ebenso soll "unsere" Tageszeitung weiterhin genau so darüber berichten, wie sie es bisher tat. Die Hüter- und Verurteilungsmentalität christlicher Kreise gegenüber Jugend- und Popkultur und ihrer öffentlichen Präsentation ist abzulehnen. Der christliche Glaube muss sich der Gegenwart stellen.Markus Müller Wittlich NACHTLEBEN

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