Rot - Weiß - Schwarz

Eigentlich würde ich gerne über meine verzweifelte Suche nach den paar Bildern von August Sander in diesem roten Haus am Wittlicher Marktplatz berichten. Aber ein Stadtratsmitglied hat mir zu verstehen gegeben, dass meine Betrachtungen über das Museum nicht erwünscht sind.

Das interessiert keinen, hat er mir geschrieben. Dabei bringt Sander richtig Glanz in die Hütte und hat der gute Mann auch einen Bezug zur Region. Beispielsweise leistete Sander in Trier seinen Militärdienst ab und lernte dort bei einem Fotografen, beispielsweise machte er in der Eifel und an der Mosel Bilder, beispielsweise steuerte er Fotografien für die renommierte und im luxemburgischen Clerf zu sehende Ausstellung "Family of Man" des New Yorker Museum of Modern Art bei. Drüber schreiben darf ich (bisher) noch, dass ab kommendem Jahr die Stadtratsfraktionen uns wöchentlich im Amtsblättchen ihre Ansichten mitteilen wollen. Die Räte haben sich das ja selbst genehmigt, und wie ich hörte, war dieser Vorschlag nicht als Drohung gedacht. Es sollen jedenfalls bereits Wetten laufen, wann den Fraktionen nichts mehr einfällt. Das sollte man nicht so negativ sehen. Ich freue mich schon heute über die zusätzlichen jungfräulich weißen Notizzettel ab Mitte Januar in der Rundschau. Eher schwarz sehe ich für das Bürgergespräch zur Stadthalle am Montag. Das muss ausfallen. Wahrscheinlich deshalb, weil die CDU dort Gesprächsergebnisse des Treffens in Mainz von Innenminister, Landrätin und Bürgermeister verkünden wollte. Aber da außer Spesen nix gewesen zu sein scheint, gibt es auch nix zu erzählen. Oder was bedeutet das sonst, wenn Stadt und Land das Gespräch "durchaus positiv bewerten", wie ich aus dem Wittlicher Rathaus hörte.

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