STELLUNGNAHMEN DER FRAKTIONEN IM WITTLICHER STADTRAT ZUM EINKAUFZENTRUM

Zum Thema Einkaufszentrum hat der TV ebenfalls rückblickend bei den Stadtratsfraktionen nachgehört. Jeder der fünf Fraktionsvorsitzenden wurde um Antwort auf folgende Fragen gebeten: Welche Gründe waren in der Sitzung am 13. Juni entscheidend für Ihr Votum für das von Herrn Borschardt vorgestellte Modell im Bezug auf die Anlieferung, im Bezug auf die potenziellen Mieter/Geschäftsstruktur, im Bezug auf die Zuwegung für die Kunden oder die Architektur, im Bezug auf das Hoffen auf eine schnelle Realisierung?

Was sprach aus Ihrer Sicht gegen den Mitbewerber? Auch Bürgermeister Ralf Bußmer hat sich zum Thema gemeldet. Er sagt: "Die DDC stellte in der Ratssitzung ein überzeugendes Gesamtkonzept für die Bebauung vor. Die in Aussicht gestellte schnelle Realisierung, die Professionalität und Transparenz der Darbietung und die Seriosität des Unternehmens überzeugten den Stadtrat. Der damals gewonnene erste Eindruck hat sich bestätigt. Auf beiden Seiten wird zielstrebig an der Verwirklichung des Projektes gearbeitet." Theodor Brock, CDU: "Die CDU hat sich für das Einkaufszentrum stark gemacht, um einen wichtigen Impuls für die Stärkung der Innenstadt zu setzen. Wir, die CDU, sehen in dem Einkaufszentrum neben dem Neubau eines Rathauses in der Karrstraße, dem Bau der Galerie Neustraße, der Revitalisierung des Areals Kaienburg und dem Projekt Fürstenhof elementare Bausteine auf diesem Weg. Das Projekt der Fa. Borschardt hat uns überzeugt, weil es neben überregionalen Angeboten (C&A und Drogeriemarkt Müller) auch einheimische Mieter berücksichtigt. Die Zuwegung in unmittelbarer Nähe der Sparkasse und an der Kurfürstenstraße gestalten eine fußläufige Verbindung zur Kernstadt. Der Verzicht auf eine Option und der direkte Kauf beweist uns ein wirtschafts-/tragfähiges, solides zukunftsfähiges Projekt. Auf dem Areal, das immer dem Handel diente, wird so auch in Zukunft wieder ein florierendes Wirtschaftsleben zum Wohle unserer Stadt Wittlich sein." Joachim Gerke, SPD: "Für die SPD war mit ausschlaggebend, dass Herr Borchardt durch sein Auftreten und seine Detailkenntnisse über die Einzelhandelssituation in Wittlich überzeugte. Er hatte offensichtlich die Studien der CIMA von 2001 und 2004 intensiv studiert und einbezogen. Er konnte am deutlichsten vermitteln, dass er das Projekt tatsächlich verwirklichen will. Dass der Investor bei der Anlieferung die Idee seines Mitbewerbers aufgegriffen hat und damit Wünschen aus dem Stadtrat entgegen kommt, spricht für ihn. Die im Juni vorgestellte Nutzungsstruktur entsprach der CIMA-Befragung 2001, wonach ein Viertel der Kunden mehr Angebote aus dem Bereich Lebensmittel/Oberbekleidung wünschten. In Zuwegung/Architektur unterschieden sich die Konzepte der beiden Bewerber nicht wesentlich. Beide wollten beziehungsweise wollen eine möglichst zügige Umsetzung. Gegen die Pläne des Mitbewerbers sprachen die Stärken des gewählten Bewerbers." Michael Wagner, Grüne: "Wichtig war uns, dass die Firma DDC bereit war, ihr Konzept der Anlieferung durch Burg- und Kolpingstraße zu überdenken und letztendlich in der jetzigen Form im hinteren Bereich zwischen Post und Schloss Center zu platzieren. Die DDC konnte am überzeugendsten darstellen, welche Mieter für das Objekt vorgesehen waren, und dass man sich eingehend mit der Situation des Einzelhandels in Wittlich auseinander gesetzt hatte. Ankermieter wie C&A oder Müller stellen eine hervorragende Ergänzung zum Angebot der Kaufstadt dar. Der architektonische Entwurf mit der Durchlässigkeit von allen Seiten des Gebäudes unseren Vorstellungen. Herr Borchert konnte am überzeugendsten und mit Beispielen unterlegt darstellen, dass man über das notwendige logistische und finanzielle Potenzial verfügt, die eine zügige Abwicklung erwarten lassen. Es gebietet die Fairness, dass man über Mitbewerber keine weiteren Aussagen trifft." Jörg Hosp, FDP: "Wir hatten die Anlieferung kritisiert. Die nun vorliegende Lösung ist die sinnvollere Alternative. Die DDC/MGM-Pläne beinhalteten einen Elektrofach- und Supermarkt. Das wird im Konversionsgebiet umgesetzt. Die Projektstruktur hatte auch Flächen für Woolworth und Schuhe vorgesehen - Angebote, die wir haben oder als Billiganbieter nicht umgesetzt sehen wollen. Mit C&A und Drogerie Müller erweitern wir den Einzugbereich und gehen davon aus, dass die Standortattraktivität gestärkt wird. Die Pläne der beiden waren etwa gleichwertig. Letztendlich zeigte sich DDC/MGM Jena flexibler im Umgang mit Änderungswünschen, hatte gute Referenzen und vermittelte den Eindruck, aus eigenen finanziellen Mitteln das Projekt umsetzen zu können. Sie machte den professionelleren, entschlosseneren Eindruck. Nicht allein ausschlaggebend waren die präsentierten Ankermieter, da beide nur von möglichen Mietern sprachen." Stefan Melcher, FWG: "Trotz mancher Bedenken - wie von uns auch in der vorbereitenden Fraktionssitzung diskutiert - bezüglich einer möglichen innenstadtrelevanten Sortierung des Einkaufzentrums haben wir dennoch entschieden für das Vorhaben gestimmt. Wir sind nämlich der Überzeugung, dass bei dem jetzigen Status quo kein zusätzlicher Besucher in die Stadt kommt, somit auch keine zusätzliche Kaufkraft der Stadt, genauer gesagt der Innenstadt, zu Gute kommt. Erst mit dem Einkaufzentrum wird die bauliche Situation dieses Geländes derart verändert, dass positive Auswirkungen erwartet werden können, welche auch impulsgebend für die Innenstadt wirken werden. Da uns das Beschickungs- und Architekturkonzept überzeugte, stimmten wir für diesen Bewerber." (sos) Die Antworten der Fraktionen sowie der Stadt in voller Länge gibt es unter sss

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort