Sieh-Mal-Studie/Schilda-Krise

Aus aktuellem Anlass muss die für meine "Mecker-Fasten-Aktion" angekündigte Hymne auf den Bungert-Kreisel warten. Denn mit der elektronischen Schnellpost ist der Notruf eines verzweifelten Sinn-Suchers aus Wittlich eingegangen.

Die ersten Signale des "Verkehrtleitsystems" haben diesen Herrn an der Schärfe seines Augenlichts zweifeln lassen. Die Folge: Arztbesuch! Ist das ein erstes Anzeichen einer Epidemie, kommt die Schilda-Krise!? Hmmm, da muss man analytisch ran. Die Symptome werden ausgelöst durch die neuen Hinweistafeln des äußeren Informationsrings des Großprojekts Verkehrsleitsystem. Wenn schon Teil Eins der Wirtschaftsförderungsmaßnahme irritiert, muss ich eingreifen! zwei weitere Info-Ringe sollen folgen! Ich sehe das Szenario: Chaos in den Augenarztpraxen! Dazu die ganzen Erkältungskrankheiten! Wenn jetzt das Schilda-Virus zuschlägt! Wittlich wird lahmgelegt, Ostern wird zu offenen Tagen der Optiker, die Spezialanfertigungen für Sehbehinderte tausendfach ordern müssen, die Säubrennerkirmes-Vorbereitungen geraten ins Stocken! Karneval 2008 fällt aus! All das nur, weil auf den ersten Blick unsere Imaginationskraft schwächelt! Angesicht der Komplexität des Themas habe ich mit Wilma einen Ausschuss gegründet. Wir als Kompetenz-Team sind die einzigen, die die Wittlicher jetzt effektiv strategisch ausrichten können. Immerhin ist die Seh-Gesundheit der Säubrenner gefährdet. Das 130 000-Euro-Projekt sollten die Wittlicher als Herausforderung sehen! Ihnen sei gesagt: Blickt endlich optimistisch nach vorn und begreift: Die neuen Schilder sind Teil der Image-Kampagne: "Wittlicher Weltwunder!" Wilma hat alle Schilder besichtigt und ihre Freundin Klara als externe Sachverständige um eine "Sieh-Mal"-Studie gebeten. Klara erfasste die geniale Symbolik auf den ersten Blick: "Durch das kreative Potenzial der Stadtväter und Väterinnen verwandeln sich banale Informationen auf charmante Weise zum ästhetischen Genuss! Jeder hätte einfach lesbar auf die großen Tafel geschrieben: ,Wittlich hat eine Innenstadt und Parkplätze´. Doch Wittlich will den großen Wurf. Er ist gelungen. Durch das sekundenschnelle Betrachten der Schilder beim Vorbeifahren wird das Unterbewusste aktiviert. Durch die beabsichtigte skizzenhafte Wahrnehmung der Informationen sieht die Seele mit! Dadurch lernt der Betrachter neu sehen! Unbewusst empfindet man die Stadt jetzt als Partner. Parkplatz- und Innenstadtsuche werden als emotionalisierter, kreativer Prozess erlebt!" Klara belegt ihre Studie mit Fakten: "Meine studentischen Hilfskräfte haben eine Umfrage gemacht: Nach 20-maligem Vorbeirauschen der visuellen Infos, "sitzt" der Plan im Kopf! Die Bildsprache ist ein konzeptueller Meilenstein!" Finde ich auch. Ansonsten, liebe Wittlicher: Guckt einfach weg! Für Euch ist das Schilda-Projekt ja eh nicht gedacht. Bis dann, Euer

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