Stella Villa Witelira

Dauernd wird derzeit in der Wittlicher Altstadt irgendwo ein Stück Pflaster rausgerissen. Die suchen da nicht nach kaputten Kabeln. Nein, die suchen nach römischen Funden. Nachdem das mit der römischen Villa unter der Autobahn so gut geklappt hat, wollen die Verantwortlichen im Rathaus nun beweisen, dass die richtig römischen Römer nicht verkappte Wengerohrer oder Altricher gewesen waren.

Ja, die römische Wiege der Stadt schlummert unter dem Marktplatz oder unter dem Gelände des Einkaufszentrums Innenstadt oder unter dem Zob oder unter den Rommelsbach-Parkplätzen. Mit den Funden soll auch bewiesen werden, dass die Neumagen-Dhroner die ganze Sache mit dem Weinschiff sich nur zurechtgebogen haben. Schließlich liegt laut Autobahnschild Wittlich an der Mosel, ist Wittlich eine Weinstadt und überhaupt. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem nun nachgebauten Bötchen nämlich ums Wittlicher Weinschiff. Diese historische Wahrheit untermauert werden soll mit einer Testfahrt auf der Lieser. Für diese Fahrt trainiert der Stadtrat seit Jahren: Mit einem den Takt vorgebenden Steuermann und einem brav vor sich arbeitenden Stadtrat an den Rudern. Da gibt es keine Führungsprobleme wie bei der Jungfernfahrt der Stella Noviomagis, die ab Sonntag Stella Villa Witelira heißen wird. Bei der Jungfernfahrt des Sterns von Neumagen auf der Mosel sollen ja so viele Ehrengäste mit an Bord gewesen sein, dass das Schiff eine halbe Stunde im Kreis fuhr, weil jeder der politischen Granden in eine andere Richtung navigieren wollte. Das wird bei der Fahrt am Sonntag allein deshalb nicht geschehen, da das neue Schiff auf seiner Fahrt nach Witllich an der Mosel in der als Seitenarm des Flusses bekannten Lieser wenig Wasser unter dem Kiel haben wird. Da wird es dann schnell weder nach vorne noch zurückgehen. Eine Situation, die der Stadtrat seit Jahren ebenfalls einstudiert hat und genauestens kennt.

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