Wichteln macht Freude

Immer zwischen den Jahren trifft sich ja der Stadtrat zum traditionellen Nachweihnachtswichteln. In Rücksicht darauf, dass er so viel Geld ausgegeben hat und noch ausgeben will, soll es bescheidene Geschenke geben.

Die CDU verteilt Parkscheiben mit Sonderaufdruck: "Ja zur Karrstraße", die SPD Friedenstauben-Aufkleber als Präventionsmaßnahme, die FDP Fähnchen, die vielseitig verwendbar sind, die Grünen alte Museumskataloge als aktives Reycling und die FWG Schokogoldtaler mit dem Schriftzug "Vitellius".

Auch die drei Beigeordneten wollen sich gegenseitig was Wichteln. Wie zu hören ist, hat der Herr Klein aus ein paar Seilen ein Makramee-Werk selbst geschaffen, in dessen Mitte ein Punkt schwebt, Frau Marmann hat ein marineblaues Feuerzeug gestiftet und der Herr Bollonia ein Päckchen Festtagsnudeln, die es Weihnachten auch für die Tafelkunden gab.

Von der Verwaltung ist zu hören, dass auch sie gezielt Päckchen verteilen will. Immerhin hat man bei der Eröffnungsbilanz ein paar Sachen in den Büros gefunden, die man noch wiederverwerten kann: Ein "Entscheide -Dich"-Gesellschaftspiel für den Verwaltungschef, eine Kiste Säubrennerplaketten, alte Freibons und Wirtschaftswochen-Schlüsselanhänger für den Herrn Kappes, ein Ratgeber "Sorge Dich nicht, Lebe" für den Kulturamtsleiter, eine Zinkgießkanne für den Bauhof und eine Tricolore aus dem Konversionsgebiet für den Herrn Schaefer. Der Herr Jacoby soll die Erstausgabe der Wittlicher Rundschau gerahmt bekommen und der Stadtfotograf erhält einen Selbstauslöser. Auch an den Herrn Daus ist gedacht, der eine antike Glühbirne bekommt. Dem Herrn Brachtendorf hat man das ganze Jahr über in den Frühstückspausen eine Ruhebank aus alten Haushaltsplänen zusammengeleimt und auch an den Ruheständler Claer hat die Verwaltung gedacht mit einem Satz Millimeterpapier, einem alten Türspion und einer emaillierten Hausnummer.

Außerdem soll erstmals die Pichtermann-Plakette verliehen werden. Welcher der beiden Herren (Waxweiler oder Daus senior) die für seine Verdienste um die Stadtgeschichte bekommt, war bis Redaktionsschluss nicht zu klären.

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