Wild aus der Konserve?

In der Sache haben die Naturfreunde wahrscheinlich recht, wenn sie den Nutzen der Brücke anzweifeln. Gottseidank haben wenige Menschen die Zeit oder die Lust oder die Kenntnis, sich mit dem Sinn von diesen Maßnahmen zu befassen, sonst käme nämlich an ganz vielen Stellen zu Tage, dass sich in letzter Konsequenz die Schäden, die von den großen Projekten in unsere Natur und unser Ökosystem geschlagen werden, nicht ausgleichen lassen.

Um diesen Ausgleich geht es auch gar nicht. Es geht um Auflagen, die von Ämtern mit Hängen und Würgen erfüllt werden müssen, damit die Politik ihre Schneisen in unsere Wälder schlagen, und den Naturverbundenen eine Nase drehen kann. Das Thema, liebe Redakteurin, ist doch viel breiter, nämlich: Sind die Schäden überhaupt ausgleichbar? Und sind honorige Männer, es sind ja keine Greenpeace-Aktivisten, die da ganz richtige Fragen stellen, nicht welche, die Finger in eine ganz andere Wunde legen? Schon mal was von "Trittinseln" für Wildkatzen gehört? Aber eine Welt, die sich über PS und und Beton und Billigflug definiert und das Leben an der Glotze verdämmert, kann sich das Wild ja auf den Flachbildschirmen aus der Konserve holen. Jörg Stein, Lötzbeuren

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