Woher kommt das Wissen?

Es ist sehr erfreulich, dass sich Herr Herrmann aus dem fernen Brandenburg als Rotwild-Experte auch zum Thema Wildbrücke noch selbst zu Wort gemeldet und festgestellt hat, dass auf beiden Seiten der A 1, genau dort, wo jetzt die fragwürdige Brücke gebaut wird, dauernd Rotwild herumsteht und mit wehleidigen Blicken über die Autobahn schaut, weil es nicht auf die andere Seite kommen kann.

Sicherlich weiß das Rotwild überhaupt nicht, dass es hier nicht nur wegen der vielen Autos gefährlich lebt, denn dort darf jeder Jägersmann ohne, auf einen Abschussplan achten zu müssen, diesen Tieren nachstellen und sie sofort umbringen, weil dieses Gebiet auf Grund einer Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz zusammen mit vielen anderen Teilen unseres Landes zur so genannten "rotwildunerwünschten" Zone erklärt wurde, wo der Abschuss der Tiere ohne eine Einschränkung erlaubt ist, natürlich nur während der festgelegten Jagdzeiten. Es wäre wirklich interessant zu erfahren, woher der ostdeutsche Experte wissen will, wo und wann sich Rotwild in den Wäldern rund um das Wittlicher Kreuz A 1/A 60 aufhält, hat er vielleicht viele Trittsiegel entdeckt oder gar entsprechende Losung gefunden und auch richtig ansprechen können? Oder gar einige alte Einheimische befragt, die das seltene und scheue Wild täglich beobachten? Vielleicht hat er auch Schälschäden entdeckt, die auf das Vorhandensein von Rotwild schließen ließen? Nach meiner Kenntnis der Dinge gibt es und gab es nämlich in den Wäldern, um die es hier geht, überhaupt kein Rotwild als Standwild, was nicht ausschließt, dass vielleicht zufällig mal ein Stück des Weges kommt, als Wechselwild sozusagen, wie wir das nennen. Auch einen Fernwechsel für Rotwild gibt es an dieser Stelle, soweit ich weiß, nicht, und ich war lange Jahre lang Leiter eines der hiesigen Forstämter und Mitglied des Jagdbeirates bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Hermann Bornmüller, Wittlich

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