Ei-Ei-Ei-Pätt

Ein wenig beneide ich unsere Stadträte. Die bekommen alle so ein todschickes Ei-Pätt. Nie wieder Papier schleppen!

Ich sehe sie noch vor meinem geistigen Auge: tief gebeugte Ratsmitglieder, die sich mit zentnerschweren Aktentaschen in die Synagoge schleppen. Demnächst gehen sie wahrscheinlich noch genauso vornüber gebeugt, aber nicht durch die Last des Schriftkrams, sondern, weil sie ständig auf ihr Tablett gucken.

Die haben mich jetzt so heiß gemacht mit ihren platten Computern, dass ich mir einfach selbst einen gekauft habe. War ganz schön teuer, aber ich spare viel Papier. Zum Beispiel bei meiner Skatrunde. Was ich da in den vergangenen Jahren an Kneipenblocks vollgeschrieben habe. Ich mache jetzt auch keinen Deckel mehr im Gasthaus, das geht jetzt alles ganz modern.

Nur bei Wilma muss ich aufpassen. Die hat es ja so gar nicht mit dem modernen Kram. Dabei wäre es doch fein, wenn sie zum Schwatz mit der Freundin gleich ihre fünf Apfelkuchenrezepte und 34 Pullover-Strickmuster platzsparend dabei hätte. Aber was macht meine Wilma? Schneidet Zwiebeln auf dem Ei-Pätt. Lässt sich so gut sauber machen", schwärmt sie.

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