Trierer Student an ansteckender Tuberkulose erkrankt

Ein 22-jähriger Student der Universität Trier ist an Tuberkulose erkrankt. Zusammen mit der Uni sucht das Trierer Gesundheitsamt nun Studenten und Uni-Mitarbeiter, die mit dem Mann in den vergangenen Wochen Kontakt hatten. Es soll geklärt werden, ob sie sich mit der Lungenkrankheit angesteckt haben.

Trier. (wie) Bei einem 22-jährigen Studenten der Uni Trier ist am vergangenen Wochenende die Lungenkrankheit Tuberkulose (TBC) festgestellt worden. Der Mann stammt nach TV-Informationen aus Afrika. Er sei direkt behandelt worden, es gehe ihm mittlerweile wieder besser, sagte ein Sprecher der für das Trierer Gesundheitsamt zuständigen Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Unmittelbar nachdem die meldepflichtige Infektion bei dem Studenten festgestellt worden sei, habe man die Univerwaltung über den Fall informiert, sagte der Sprecher. Zusammen mit der Hochschule sucht das Gesundheitsamt nun die Adressen aller möglichen Personen, die in den vergangenen Wochen engeren Kontakt zu dem 22-Jährigen gehabt haben könnten. Sie werden zu einer Reihenuntersuchung eingeladen, bei der getestet wird, ob sich jemand angesteckt hat. Dazu wird ein Hauttest gemacht. Wenn dieser positiv ist, erfolgen eine Blutuntersuchung und ein Röntgen der Lungen.

Es wird damit gerechnet, dass rund 300 Studenten und Uni-Mitarbeiter zu der Untersuchung eingeladen werden. Ansteckungsgefahr bestehe nur für Personen, die sehr engen Kontakt mit dem Erkrankten hatten, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung. Selbst bei einer Infektion bestehe kein Grund zur Beunruhigung. Tuberkulose sei gut mit Medikamenten zu behandeln.

Es herrsche keine Panik, sagte ein Sprecher der Uni. Man bereite derzeit zusammen mit dem Gesundheitsamt die Reihenuntersuchungen vor. Er geht davon aus, dass diese in den nächsten Tagen stattfinden wird.

Im Oktober 2008 wurde bei einem aus China stammenden Studenten der Trierer Uni Tuberkulose festgestellt. Daraufhin wurden 400 Studenten und Uni-Mitarbeiter untersucht. Keiner von ihnen hatte sich angesteckt. Nur bei Mitbewohnern wurde eine Infektion festgestellt. Extra Tuberkulose (TBC) ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Lunge. Früher wurde sie auch Schwindsucht genannt. Die Ansteckung erfolgt über das Einatmen infektiöser Tröpfchen, wenn Erkrankte etwa husten oder niesen. Ansteckungsgefahr besteht besonders für Personen, die in engem Kontakt mit dem Erkrankten leben, wie zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde, Kollegen. Wichtig ist daher, dass die Erkrankung rasch entdeckt und behandelt wird. Typische Symptome sind Husten, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit und Müdigkeit sowie leichtes Fieber und Nachtschweiß. Selten sind auch Blutbeimengungen im Auswurf festzustellen. Besonders dann, wenn ein Husten länger als drei Wochen anhält, sollte daher ein Arzt aufgesucht werden, rät das Trierer Gesundheitsamt. Bis 1998 gab es eine Impfung gegen TBC. Wegen erheblicher Nebenwirkungen wird diese heute aber nicht mehr empfohlen. Daher gibt es keinen medizinischen Schutz vor einer Ansteckung. Am ehesten kann man sich durch regelmäßiges Händewaschen vor einer Infektion schützen. (wie)

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