Basketball: Gladiators trennen sich von Nicholas – Suche nach Ersatz - van Zegeren verlängert

Trier · Nach dem 51:91-Debakel vom vergangenen Sonntag in Heidelberg herrscht bei den Römerstrom Gladiators Trier weiter Unruhe: Der Zweitligist hat sich überraschend von Spieler Ryan Nicholas getrennt. Was steckt dahinter und gibt es einen Ersatz für den US-Amerikaner? Der Trainer hat dazu klare Vorstellungen.

Im Oktober hatte Ryan Nicholas noch von seiner neuen Heimat geschwärmt. "Trier", so sagte der 25-Jährige damals im Gespräch mit dem TV, "Trier gefällt mir richtig gut, die Stadt hat so etwas schönes Normales, ich fühle mich wohl".

Jetzt, gut drei Monate später, muss der US-Amerikaner die Stadt an der Mosel schon wieder verlassen. Der Grund: Wie am Mittwoch bekannt wurde, haben sich die Römerstrom Gladiators Trier überraschend von ihrem Power Forward getrennt. Es habe sportlich nicht gepasst, erklärt Gladiators-Trainer Marco van den Berg, um dann konkreter zu werden: "Ryan ist ein guter Spieler in einer funktionierenden Team-Offensive", betont der 52-Jährige, "was wir allerdings brauchen, ist ein Spieler, der in der Offensive Verantwortung übernimmt, wenn es mal nicht so läuft, der sagt: 'Gebt mir den Ball, ich erledige das nun'". Sein Team brauche mehr Athletik in Eins-gegen-Eins-Duellen.
Dabei wollte van den Berg den 2,01-Meter-Mann im Sommer noch unbedingt haben. "Ryan ist ein Allrounder", sagte van den Berg damals, "er hat einen hervorragenden Wurf, ganz speziell auch von der Dreier-Linie, er bringt die nötige Physis mit, strahlt Ruhe aus und passt hervorragend zu unserer Mentalität, er gibt nie auf". Am Mittwoch gibt sich der Coach selbstkritisch: "Das war mein Fehler, ich habe Ryan falsch eingeschätzt, mich getäuscht." Nun gelte es, schnellstmöglich einen Ersatz für Nicholas zu finden, der die benötigte Rolle des Führungsspielers ausfüllen könne. Es muss schnell gehen, das Transferfenster schließt am 31. Januar. "Die Suche läuft auf Hochtouren, aber wir werden keinen Fehler machen, uns nicht für einen Spieler entscheiden, bei dem wir uns nicht ganz sicher sind", so der Niederländer.
Dies betont auch Gladiators-Geschäftsführer Achim Schmitz. "Wir wollen keine Schnellschüsse", sagt der 47-Jährige. Nicholas, der nach Schmitz' Aussage gehaltsmäßig im oberen Mittelfeld des Teams liege, stehe zunächst weiterhin auf der Gehaltsliste des Clubs, "doch es gibt durchaus Chancen, dass Ryan in den kommenden Tagen schon einen neuen Verein findet, es gibt Interessenten, wie mir sein Agent gesagt hat", berichtet Schmitz.
Während Nicholas den Club verlassen muss, hat ein anderer Spieler seinen Vertrag an der Mosel verlängert: Der zum 31. Januar auslaufende Vertrag von Center Joey van Zegeren ist bis zum Saisonende verlängert worden. "Ich möchte mit meinen Leistungen einen Teil zum Erreichen der Playoffs beitragen", sagt van Zegeren, "dass ich nun die Möglichkeit dazu bekomme, macht mich sehr glücklich". Finanziell sei die Weiterbeschäftigung für den Club kein Problem, betont Schmitz, "sonst hätten wir uns nicht dazu entschieden".
Bereits am Samstag steht für van Zegeren & Co. das nächste Spiel auf dem Programm: Um 19 Uhr ist Bundesligaabsteiger Crailsheim zu Gast in der Arena Trier.

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