Basketball: Römerstrom Gladiators Trier beenden Auswärtsfluch - 90:72-Sieg beim Tabellenzweiten Kirchheim

Kirchheim · Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier hat am Samstagabend einen enorm wichtigen Auswärtssieg beim Spitzenteam Kirchheim Knights gefeiert. Mit 90:72 (40:34) gewann das Team von Trainer Marco van den Berg und feierte damit nach sechs Auswärtsniederlagen in Serie einen wichtigen Befreiungsschlag.

Basketball: Römerstrom Gladiators Trier beenden Auswärtsfluch - 90:72-Sieg beim Tabellenzweiten Kirchheim
Foto: RÖMERSTROM Gladiators Trier

Das wichtigste zuerst: Sie können es noch! Nach sechs Auswärtspleiten in Serie hat Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier sein Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Kirchheim Knights am Samstagabend mit 90:72 (40:34) gewonnen.

Nach den deutlichen Packungen in Hanau, Crailsheim und Chemnitz hatte das Team um Trainer Marco van den Berg zuletzt viel Kritik einstecken müssen. Zu einseitig sei das Offensivspiel der Trierer lautete ein Vorwurf.
Der Coach sprach unter der Woche von der "schwierigsten Phase" seiner bisherigen Trierer Zeit, doch er sei zuversichtlich, dass die Krise überwunden werde.

Die Mannschaft um Kapitän Simon Schmitz hatte sich am Montag zusammengesetzt, um zu beraten, wie der Abwärtstrend der vergangenen Wochen gestoppt werden könne. "Wir wollen auswärts deutlich aggressiver und geschlossener auftreten", hatte Schmitz im Gespräch mit dem TV betont.

Nach dem Spiel in Kirchheim kann man nun sagen: Das hat geklappt. Völlig verdient gewinnt Trier bei den Schwaben und fügt dem Team von Trainer Michael Mai somit die erste Heimniederlage der Saison bei.

Von Beginn zeigen die Gladiatoren, dass sie sich für das Duell beim Tabellenzweiten etwas vorgenommen haben. Im Gegensatz zu den vergangenen Auswärtsauftritten kommt das van-den-Berg-Team gut ins Spiel, führt nach einem Dreier des starken Pablo Coro nach sechs Minuten bereits deutlich (15:6). Trier wirkt aggressiv, verteidigt aufmerksam und agiert in der Offensive flexibler als bei den Auswärtsauftritten in Crailsheim, Hanau und Chemnitz.

Immer wieder bringen die ganz in Schwarz gekleideten Gäste den Ball in der Offensive unter den Korb auf Ryan Nicholas oder Joey van Zegeren. Während der Niederländer, der unter der Woche für weitere zwei Monate an der Mosel unterschrieben hat, noch einige Bälle daneben legt, macht es Nicholas besser. Der US-Amerikaner - in den Vorwochen oftmals auffällig unauffällig - zeigt sich in Kirchheim in guter Form. Arbeitet viel unter den Körben, erzielt allein bis zur Halbzeit 16 Punkte und sammelt zwei Rebounds.

Beeindruckend die Reaktion des Teams nach einem 12:0-Lauf der Kirchheimer kurz vor Ende des ersten Viertels. Während die Gladiatoren zuletzt gleich mehrfach nach solchen Negativläufen auseinandergebrochen waren, bleiben sie jetzt im Spiel, finden eine Antwort. Ausgeglichen endet das erste Viertel (20:20).

Ein Manko hat das Spiel der Gäste allerdings: Die Trierer foulen deutlich zu häufig. Zu zahlreichen unnötigen Fouls kommen einige fragwürdige Pfiffe der Unparteiischen. 15 Fouls leisten sich die Gladiatoren bis zur Pause, Kirchheim sammelt dagegen lediglich sieben. Brandon Spearman, Kilian Dietz und Joey van Zegeren gehen mit drei persönlichen Fouls ins dritte Viertel, zudem kann Big-Man Johannes Joos nach einer Gesichtsverletzung nicht mehr weiterspielen.

Um die Foul-Anzahl zu drosseln, entscheidet sich Marco van den Berg Mitte des zweiten Viertels zu einem für ihn ungewöhnlichen Schritt: Er stellt die Verteidigung von Manndeckung auf Ball-Raum-Verteidigung (Zone) um. Eine Maßnahme, die der Niederländer bisher meist abgelehnt hat.

Doch sie hat Erfolg: Kirchheim findet lange keine Mittel gegen die aggressive Zone der Gäste - und vorne spielen die Trierer um ihren starken Kapitän Simon Schmitz (13 Assists, 8 Rebounds) weiter klug, setzen nicht mehr so häufig auf Dreier wie zuletzt, und wenn, dann treffen sie oft (52 Prozent Dreierquote, 77 Prozent Zweierquote). So geht Trier seit langer Zeit mal wieder mit einer Führung in die Halbzeit (40:34).

Auch nach der Pause präsentieren sich die Gäste mental stark. Nach einem unsportlichen Foul gegen Ryan Nicholas geht Kirchheim Mitte des dritten Viertels in Führung (51:52 aus Trierer Sicht). Doch die Gladiatoren behalten die Ruhe.

Allen voran Brandon Spearman, Sebastian Herrera und der gut aufgelegte Kilian Dietz sorgen dafür, dass die Moselstädter sich wieder absetzen können. Trotz der enormen Foulbelastung verteidigen die Trierer weiter aggressiv, wechseln immer wieder zwischen Zonenverteidgung und Manndeckung und dominieren die Bretter (Trier sammelt 38, Kirchheim 28 Rebounds). Kirchheim wirkt ratlos, spielt offensiv sehr schwach, auch der sonst so starke Carrington Love ist nicht wirklich im Spiel. Mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung geht's ins letzte Viertel (62:57).

Auch hier wirkt Trier sehr abgeklärt und als plötzlich auch die unmöglichen Würfe reingehen, gibt sich Kirchheim auf. Das Spiel ist drei Minuten vor Schluss nach einem Dreier von Simon Schmitz gegessen (84:70).

Trier gewinnt damit saisonübergreifend auch das vierte Spiel bei den Kirchheim Knights in Serie und sichert sich nach sechs Auswärtspleiten in Folge einen enorm wichtigen Sieg bei einem erschreckend schwachen Tabellenzweiten.

Am kommenden Samstag geht's zu Hause gegen die Hamburg Towers (19 Uhr).

Punkte Trier: Smit 3, Coro 12, Dietz 6, Schmitz 6, Grün 0, Maisel 0, Nicholas 16, van Zegeren 10, Spearman 20, Herrera 17, Joos 0

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