Der unfreiwillige Trainer

Er ist Vereinsmanager, Trainer, und ganz nebenbei auch noch ein berufstätiger Familienvater. Basketballer Rainer Loch kann sich über zu wenig Arbeit momentan wirklich nicht beklagen.

 Mann mit Überblick: NBBL-Trainer Rainer Loch (rechts) weist seinen jungen Spielern die Richtung. TV-Foto: Uli Kaurisch

Mann mit Überblick: NBBL-Trainer Rainer Loch (rechts) weist seinen jungen Spielern die Richtung. TV-Foto: Uli Kaurisch

Trier. Das war so nicht geplant. Im Sommer 2008 übernahm Rainer Loch, den Basketballkennern als ehemaliger Bundesligaspieler, -trainer und Coach bei verschiedenen Vereinen und Mannschaften bestens bekannt, das Amt des Vereinsmanagers Basketball-Internat Trier e.V./TBB Junior Team von Thomas Alt. Im Sommer kam nicht nur noch die U 16 der Jugendbasketball-Bundesliga dazu, sondern jetzt auch noch die Übernahme des Junior Teams als Coach.

"Nach dem nicht geplanten Wechsel von Mike Smith war das die einzig praktikable Lösung", sagt Loch, "einen Schnellschuss mit einem Trainer von außerhalb zu machen, der das Umfeld und die Spieler überhaupt nicht kennt, machte keinen Sinn."

Als Traumjob kann er die Kombination der jetzigen Tätigkeiten nicht sehen. Loch, der am Montag 48 Jahre alt wurde, ist im Hauptberuf Lehrer an der Privatschule St. Maximin. Er unterrichtet dort Sport, Englisch und Naturwissenschaften. Wenn dann dazu noch die organisatorischen Dinge im Bereich des Internats und der beiden Jugendteams zu machen sind, ist eigentlich schon genug zu tun.

Starke Unterstützung



"Allein könnte ich das ohnehin nicht", sagt Loch, der schon als Spieler als absoluter Teamplayer galt: "Ohne Ronny Höpfner, Simon Casel, Ralf Pfannkuchen und Alex Duplang ging das ohnehin nicht. Aber ich wollte mich bewusst diese und die kommende Saison aus dem Traineralltag heraushalten, um die Weichen für eine dauerhafte Zukunft mit Perspektive für die Jugendteams und das Internat zu stellen."

Die Anforderungen werden Jahr für Jahr höher geschraubt. Die Nachwuchsbundesligen werden in den kommenden Jahren mehr und mehr einen professionellen Anstrich bekommen. Eine der Hauptforderungen des Dachverbands: Wer in den Nachwuchsbundesligen vertreten ist, muss einen hauptamtlichen Jugendleiter installieren. Loch hätte also auch so genug zu tun: "Du musst ja einen Mann mit der bestmöglichen Qualifikation finden, der unser Konzept mitträgt und zu uns passt."

Was Loch, der entscheidend mithalf, Trier als seinerzeit bester Dreierschütze der zweiten Liga in die Bundesliga zu hieven, derzeit am intensivsten betreibt, ist Zeitmanagement. Denn neben seinem Hauptberuf und dem Engagement im Basketball hat ja auch noch die Familie einen berechtigen Anspruch auf seine Zeit.

Coach für den eigenen Sohn



Am unproblematischsten ist das noch mit Sohn Florian. Wenn er den zu Hause mal verpassen sollte, dann sieht er ihn bestimmt beim Training. Denn Loch junior ist inzwischen Mitglied des TBB Junior Teams. Auch etwas, was Rainer, dem Vater, nicht so richtig passt: "Ich bin eigentlich dagegen, dass Väter Coaches ihrer Söhne sind. Aber auch das werden wir noch geregelt bekommen."

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