Ein Dino in Feierlaune

Das zwanzigste Jahr in der höchsten Spielklasse steht an: Auf eine solche Historie können nur wenige Vereine verweisen. Die Trierer Basketballer gehören dazu. In der BBL sind mit Gründungsmitglied Gießen, Alba Berlin und Bamberg nur drei Clubs noch länger dabei. Der TV zeigt die Höhe- und Tiefpunkte derBundesliga-Historie.

Trier. 1990: Das erste Jahr im Oberhaus. Nach vier Jahren in der zweiten Liga etablieren sich die unter TVG Basketball Trier firmierenden Moselaner in der Liga. Und präsentieren mit Sascha Belostennyi, Olympiasieger, Weltmeister und Europameister einen absoluten Weltstar.

1992: Nach zwei Play-off-Teilnahmen nimmt Wolfgang Esser, der "Vater des Trierer Basketballwunders", seinen Hut und übergibt das Zepter an den russischen Nationaltrainer Juri Selikhov. Auch Belostennyi beendet seine Laufbahn. Im Januar kommt der nächste Superstar: Sergej Babkov. Er wird zweimal in Folge bester Punktesammler und stellt den bis heute gültigen Vereinsrekord für BBL-Spiele auf: 51 Punkte, erzielt im Spiel gegen Bayreuth.

1993: Verletzungspech zwingt den Vorstand, personell nachzulegen. Die Wahl fällt auf Carl Brown, der schon in seinem ersten Testspiel mit "Charly Charly"-Sprechchören gefeiert wird. Der 1,77 Meter kleine Tausendsassa wird die Trierer Basketball-Geschichte prägen wie kein zweiter Spieler. Er spielt insgesamt zehn Jahre für die TBB und führt das Team zu den größten Erfolgen der Vereinsgeschichte.

1994: Die Ära Selikhov endet schon im Februar, den Rest der Saison übernimmt Rainer Loch. Sein Nachfolger wird Don Beck. In der Saison 1994/95 rettet der erst nach der Normalsaison geholte Bernard Thompson Trier vor dem Abstieg. Thompson geht wieder - wie auch Sascha Hupmann, der erste Nationalspieler in der Vereinsgeschichte.



1998: Thompson ist längst wieder da, auch Keith Gray. Die goldenen Jahre beginnen. Der erste Pokalsieg wird gefeiert, dazu eine der unglaublichsten Leistungen, die es je in Trier auf sportlicher Ebene zu sehen gab. Charly Brown schießt Alba Berlin im Spitzenspiel der Bundesliga am 14. November 1998 praktisch im Alleingang ab. Trier liegt 15 Minuten vor Schluss mit 25 Punkten zurück, Brown erzielt 33 Punkte zum 80:78-Sieg und wirft sein Team damit erstmals an die Tabellenspitze. Der durchaus mögliche Meistertitel wird durch Langzeitverletzungen von Keith Gray und Bernard Thompson verhindert.

2001: Trier holt zum zweiten Mal den Pokal. Den gewinnen auch die Fans als "bestes Publikum" beim Top Four in Frankfurt. Und Carl Brown wird zu Deutschlands Basketballer des Jahres gekürt.

2002: Der Tiefpunkt. Hauptsponsor HERZOGtel Trier dreht den Geldhahn zu. Namensgeber und Verein sind insolvent.

2003: Nach einer Saison mit einer nicht konkurrenzfähigen Mannschaft unter Bernard Thompson steigt Trier ab, bleibt aber dank einer Wildcard in der Liga. Als neuer Coach kommt Joe Whelton und bringt mit BJ McKie erneut einen Topscorer nach Trier. In dieser Saison spielt Trier den wohl spektakulärsten Basketball der Liga.

2007: Whelton muss gehen, im Dezember kommt der Belgier Yves Defraigne, kann den sportlichen Niedergang aber nicht mehr aufhalten. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte wird dem Verein im Juni 2008 eine Wildcard zugesprochen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort