Ein hölzerner Spielplatz fürs Wohnzimmer der TBB

Am Montag wurde das neue Parkett für die TBB-Bundesligaspiele in der Arena angeliefert und aufgebaut. Dieses musste angeschafft werden, weil die Liga (BBL) dem alten Trierer Boden die Rote Karte gezeigt hatte.

 614 Quadratmeter groß, 70 000 Euro teuer und seit gestern in Betrieb: der neue Boden für die TBB-Basketballer. TV-Foto: Björn Pazen

614 Quadratmeter groß, 70 000 Euro teuer und seit gestern in Betrieb: der neue Boden für die TBB-Basketballer. TV-Foto: Björn Pazen

Trier. (BP) Eine Ära ist zu Ende. Nach 13 wechselvollen Bundesliga-Jahren auf demselben Boden haben die Trierer Basketballer seit gestern einen neuen "hölzernen Spielplatz". Für 70 000 Euro hat die Arena einen neuen Parkettboden erworben, der bereits ausgelegt und teilweise schon liniert wurde. Laut Vertrag muss die Arena der TBB eine bundesligataugliche Halle stellen, dazu zählt auch der Boden. Und der alte war von der BBL abgelehnt worden, zwischenzeitlich war sogar von Lizenzentzug die Rede. Dieses Problem ist nun gelöst. Der Sportbodenhersteller Speckmann aus Halle/Westfalen hat im Auftrag von Arena und der Trie rer Firmengruppe Leyendecker (Holzland, Bastelstube) den "Leyendecker-Sportboden" (ein Unikat) produziert, der allen BBL-Kriterien entspricht.

"18 Millimeter Verbundschaum unter dem Parkett sorgen für einen besseren Schutz vor Verletzungen, weil er weicher ist", sagte Helmut Lüger (Speckmann). Ab kommender Woche werden sich die TBB-Profis beim Trainingsstart davon überzeugen können.

Die Finanzierung des 70 000 Euro teuren Bodens wurde durch die Kooperation der Arena mit Leyendecker gedeckt. Das Trie rer Familienunternehmen, das schon viele Jahre TBB-Sponsor ist, erhält Werbeflächen auf dem Boden und der Arena als Gegenleistung. "Uns geht aber keine Werbefläche verloren, es handelt sich nur um die Fläche für den Herstellernamen", sagte TBB-Manager Lothar Hermeling. Die Arena-Crew war gestern am ersten Aufbau des neuen Holzparketts beteiligt. "Mit einer gewissen Routine schaffen sechs Leute den Aufbau in zweieinhalb Stunden, der Abbau geht schneller", sagte Lüger. Ein neues Stecksystem soll die Arbeit erleichtern. Und ob der neue Boden so alt wird wie sein Vorgänger? Arena-Chef Wolfgang Esser und Lüger sind optimistisch: "Wenn man ihn ordentlich behandelt, kann er 20 bis 25 Jahre halten."

Der alte Boden wird indes nicht verschrottet. Derzeit prüft die Arena eine Aufarbeitung. Sollte sich diese finanziell rechnen, würde man den Boden bundesweit verleihen.

Extra

Zahlen, Daten, Fakten: 608 Quadratmeter (19 mal 32 Meter) misst der neue Boden der Trierer Basketballer ("Leyendecker-Sportboden"), der aus 432 Einzelplatten besteht. Die Platten werden ähnlich einem Click-System verlegt. Inklusive der Teile zum Verbinden der Platten sind es insgesamt 844 Bauteile. Jede einzelne Bodenplatte wiegt 28 Kilo. Das Gesamtgewicht des Bodenmaterials ist 11,2 Tonnen, inklusive der 16 Paletten, auf denen der Boden gelagert wird, sogar 14 Tonnen. Laut Herstellerangaben dauert der Aufbau rund zweieinhalb Stunden, der Abbau sei in 90 Minuten realisierbar. Den gleichen Boden gibt es auch in Berlin. (BP)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort