Früher in Trier, heute gegen Real

Trier/Madrid · In Trier ist er zur Bundesliga-Größe geworden, jetzt trifft er in der Basketball-Euroleague auf die ganz Großen seines Sports. Ex-TBBler Andi Seiferth spielt heute mit Bayern München gegen Real Madrid (20.45 Uhr/telekombasketball.de). Der TV hat vorher mit ihm gesprochen.

 Andi Seiferth im Trikot der TBB Trier (hier gegen Bamberg in der Saison 2013/2014). Heute Abend trifft er mit seinem neuen Club, dem FC Bayern München Basketball, auf Real Madrid. TV-Foto: Archiv/Willy Speicher

Andi Seiferth im Trikot der TBB Trier (hier gegen Bamberg in der Saison 2013/2014). Heute Abend trifft er mit seinem neuen Club, dem FC Bayern München Basketball, auf Real Madrid. TV-Foto: Archiv/Willy Speicher

Foto: WILLY SPEICHER (g_sport

Trier/Madrid. Einen Vorgeschmack darauf, wie es werden kann heute Abend, hat Andi Seiferth am 16. Oktober bekommen. Da war der 2,09 Meter große Center des FC Bayern München Basketball mit seinem Team zu Gast bei Fenerbahce Istanbul. Gruppenspiel in der Euroleague: Ülker Arena Istanbul, 10 000 Zuschauer, die Luft brennt. "Das war unfassbar laut", erzählt Seiferth. Auch in der Bundesliga gebe es stimmungsvolle Hallen, "aber so etwas ist dann schon noch mal ein paar Nummern heftiger, das gibt es nur bei internationalen Spielen". Seiferths Bayern verlieren am Ende gegen Fenerbahce knapp, obwohl sie lange Zeit geführt haben. "Vielleicht haben wir uns am Ende doch ein wenig durch die Atmosphäre beeindrucken lassen."
Spiel vor 15 000 Zuschauern


Heute Abend wartet der nächste Hexenkessel auf Seiferth & Co. Die Bayern treten auswärts bei Real Madrid an, dem Titelverteidiger. 15 000 Zuschauer fasst die Arena der Königlichen, hitzige Atmosphäre programmiert. "Dafür spielt man doch Basketball", sagt Seiferth. "Wir fahren da nicht hin, um nur ein bisschen rumzudaddeln, wir wollen gewinnen, dazu haben wir das Potenzial." München hat zwei von drei Gruppenspielen gewonnen (Moskau, Straßburg), Madrid kassierte dagegen bereits zwei Niederlagen (Moskau, Istanbul). "Die werden sehr motiviert sein, wir müssen von Anfang konzentriert dagegenhalten, dann haben wir eine Chance", betont Seiferth. Der TV erreicht den 25-Jährigen am Mittwochnachmittag im Teamhotel in der spanischen Hauptstadt. "Wir sind vor ein paar Stunden gelandet", erzählt Seiferth. "Jetzt haben wir zwei Stunden zur freien Verfügung, danach geht's noch mal zum Training in die Halle."
Vor einem guten Jahr hat er Trier verlassen. Drei Jahre spielte der gebürtige Berliner für die TBB, reifte unter Coach Henrik Rödl zum gestandenen Bundesligaspieler, schaffte es in die Nationalmannschaft. Im Juni 2014 wechselte er zu Bundesligist Quakenbrück. Als im Frühling 2015 bekannt wird, dass die Niedersachsen ihr Team aus der Bundesliga zurückziehen, steht der Center plötzlich ohne Verein da. Dann Ende Juli die Meldung: Seiferth wechselt zu Bayern München.
"Ich will die Chance in München nutzen, um mich weiterzuentwickeln, besonders auf internationalem Niveau." Auf der Centerposition hat Seiferth mit John Bryant harte Konkurrenz. Der US-Amerikaner zählt zu den stärksten Spielern unterm Korb, die die Bundesliga (BBL) zu bieten hat. Während Seiferth in der BBL auf rund zwölf Minuten Spielzeit und vier Punkte im Schnitt kommt, hat er in der Euroleague bisher noch nicht gespielt. "Vielleicht ist es gegen Madrid so weit, es wäre schön."
Real zählt mit den spanischen Nationalspielern Rudy Fernandez, Felipe Reyes oder Sergio Rodriguez zu den stärksten Teams in Europa. Bayern-Coach Svetislav Pesic geht sogar noch weiter. Auf der Vereins-Homepage wird er wie folgt zitiert: "Real kann ohne Frage mit jeder Mannschaft in der NBA mithalten".
Wie auch immer, für Andi Seiferth steht fest: "Wir dürfen keinen Respekt haben, dürfen uns nicht das Spiel aufdrücken lassen, dann ist vieles möglich." Muss das Ziel des FC Bayern nicht ohnehin der Gewinn der Euroleague sein? "Das wäre natürlich schön, wenn es klappt, ich hoffe es schon", sagt Seiferth.
Doch auch beim Spitzenteam an der Isar vergisst Seiferth seinen Ex-Club an der Mosel nicht. Er verfolgt die Entwicklung der Gladiators. "Ich habe gelesen, dass sie am Wochenende gegen Nürnberg gewonnen haben - dass leider nur wenige Zuschauer in der Arena waren, habe ich auch gelesen." Er hoffe, dass es schnell wieder aufwärts geht: "Es wäre schön, wenn wir schon in der kommenden Saison wieder in der Bundesliga aufeinandertreffen würden - mal abwarten."
Das Spiel der Bayern in Madrid ist heute Abend live auf <%LINK auto="true" href="http://www.telekombasketball.de" class="more" text="www.telekombasketball.de"%> im Internet zu sehen. Los geht's um 20.45 Uhr.

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