Fußkrank in Frankfurt

Nichts zu machen in Hessen: Die TBB Trier hat bei den Deutsche Bank Skyliners eine 53:76-Schlappe kassiert.

Frankfurt. (wir) Schon die ersten Minuten des Gastspiels des Trie rer Basketball-Bundesligisten bei den Deutsche Bank Skyliners vor 4710 Zuschauern in Frankfurt gaben mehr als einen Fingerzeig auf das Endresultat. Bei der 53:76 (26:38)-Niederlage zeigten sich nicht nur die großen Verletzungsprobleme der Gäste. George Evans und Norman Richardson fehlten, Chris Copeland und Derek Raivio waren stark angeschlagen, Maksym Shtein leicht gehandicapt. So wurde aus der Bankenmetropole Frankfurt für das Team und die mehr als 150 Fans "Krankfurt". Die fehlenden und angeschlagenen Spieler waren ein großes Handicap, ein anderes machte Trainer Yves Defraigne zum Thema: "Wir waren mental nicht auf dem Parkett. Aber fragen sie mich nicht, warum das so war. So kurz nach dem Spiel kann ich diese Frage nicht beantworten."

Die instabile Psyche wurde gleich zu Beginn schonungslos aufgedeckt. "Wir wussten, dass Frankfurt mit Pressdeckung agieren würde. Wir haben uns die ganze Woche darauf vorbereitet. Und gleich beim ersten Einwurf haben unsere Spieler den einwerfenden Derek Raivio im Regen stehen lassen." Das führte zu einem 0:7 durch Derrick Allen. Defraigne stellte um, auch weil Raivio nicht in gewohntem Tempo spielen konnte - den Ballvortrag übernahm James Gillingham. "Aber er hat es nicht hinbekommen", kritisierte Defraigne, dessen Team sich dank eines in der Anfangsphase überragenden Chris Copeland, der in sieben Minuten elf Punkte erzielte, im Spiel hielt. Doch auch Copeland "lief nicht rund" und wurde auch immer enger gedeckt und oft gedoppelt. Nach wie vor hatte Trier große Probleme im Ballvortrag. Ein typischer TBB-Angriff sah so aus: Gerade noch rechtzeitig in der gegnerischen Hälfte, dann verstrichen mindestens zehn Sekunden, bis man im Set-Play war. Dann blieben noch drei, vier Sekunden und es wurde zur Notlösung gegriffen: Drei-Punkte-Versuch. Die Dreier-Bilanz zur Pause (3 von 15) sagt alles und erklärt auch den klaren Rückstand. Auch nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Die Gastgeber starteten mit 12:3 und hatten damit bereits die Vorentscheidung geschafft. Aber sie hatten einfach die tiefer besetzte Bank. Schon früh warf Defraigne Maik Zirbes ins kalte Wasser, Chris Hoffmann, Kosta Karamatskos und am Ende sogar Alexander Goolsby folgten. Das Youngster-Quartett kam auf weit mehr als 40 Minuten Einsatzzeit. Am Ende bilanzierte Defraigne: "Unser bester Spieler heute war Maik Zirbes. Aber statt ihm, der oft frei stand, den Ball zu geben, wurde weiter von draußen geballert. Diese Leistung wird auch im Pokal nicht ausreichen." Bereits am Mittwoch tritt die TBB beim Zweitligisten in Chemnitz an.

Deutsche Bank Skyliners: Bahiense de Mello (7), Emmenecker (4), King (3), Wysocki (7), Roller (10), Ivory (4), Allen (18), Weber (3), Evtimov 7), Jenkins (13)

TBB Trier: Shtein (5), Raivio (7), Hoffmann (4), Goolsby (0), Karamatskos (0), Gillingham (5), Copeland (16), Zirbes (8), Shuler (5), Riley (3)

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