Gladiators vor Auswärtsspiel in Ehingen - Hungrig in der Fastenzeit

Trier · Vor dem Auswärtsspiel der Römerstrom Gladiators Trier am Sonntag in Ehingen sprechen Kilian Dietz und Marco van den Berg übers Fasten, den Gegner und dumme Fouls.

 Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben: Kilian Dietz und die Gladiators reisen am Sonntag nach Ehingen. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben: Kilian Dietz und die Gladiators reisen am Sonntag nach Ehingen. TV-Foto: Sebastian Schwarz

Foto: sjs / Sebastian J. Schwarz (g_sport

Die Aussage von Kilian Dietz könnte in diesen Tagen durchaus falsch verstanden werden. "Wir müssen", sagt der Center der Römerstrom Gladiators Trier am Freitag, "wir müssen jetzt unbedingt hungrig bleiben". Hungrig bleiben vor dem bedeutenden Auswärtsspiel bei Team Ehingen Urspring am Sonntag (17.30 Uhr)? Ein Profi-Basketballteam, das sich an die Fastenzeit hält? "Ne, ich meine mental, wir müssen an das Spiel genau so fokussiert herangehen, wie wir es bei den drei wichtigen Siegen gegen Hamburg, Hanau und Köln getan haben."

Denn mit dem Fasten, das will auch Coach Marco van den Berg dann noch mal klarstellen, habe das Team mal so gar nichts am Hut. "Fasten kann man, wenn man tot ist", findet der Niederländer, "ich faste nicht, verzichte auch auf nichts".

Verzichten will das Team auch nicht auf sein großes Ziel: die Teilnahme an den Playoffs, die Anfang April beginnen. Vor dem Spiel bei Aufsteiger Ehingen stehen die Chancen gut für den Tabellensiebten. "Ich will gar nicht anfangen zu rechnen, wann und wie wir die Playoff-Teilnahme frühzeitig in der Tasche haben können", betont Triers Trainer, "wir wollen alle fünf restlichen Spiele gewinnen, alles andere ist erst mal egal".

Der Gegner vom Sonntag, das Team Ehingen Urspring, belegt aktuell Tabellenplatz 13, hat den Klassenerhalt noch nicht in der Tasche. Im Hinspiel gab's für Trier einen knappen 80:73-Heimsieg. "Ehingen spielt als Aufsteiger eine gute Saison", findet van den Berg, "sie haben uns im Hinspiel lange geärgert".

Nach zuletzt drei Trierer Siegen gegen die vermeintlichen Playoff-Kandidaten aus Hamburg, Köln und Hanau gelte es nun den auf den ersten Blick leichteren Gegner aus Schwaben nicht zu unterschätzen: "Das ist eine deutliche Herausforderung, aber ich habe keine Angst davor, dass die Jungs den Gegner unterschätzen", betont der Coach. "Das sind Profis, sie müssen das selber steuern." Es gelte nun, auch auswärts wieder so konzentriert und aggressiv zu agieren, wie in den vergangenen Heimspielen. Fehlen wir neben Jack Eggleston - er hat nach seinem Mittelfußbruch das Lauf- und Wurftraining wieder aufgenommen - sehr wahrscheinlich auch Center Joey van Zegeren. Dem Niederländer geht's nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Hamburg-Spiel zwar immer besser, die Chancen auf einen Einsatz am Sonntag stehen laut van den Berg allerdings nur bei 25 Prozent.

Mit Sicherheit dabei sein wird dagegen Center Nummer zwei, Kilian Dietz. Der Mann aus Bernkastel-Kues zeigt sich zuletzt in Top-verfassung. Nachdem er sich bei den Spielen in Hamburg und Weißenfels Mitte Februar durch unnötige Fouls früh selbst aus dem Spiel genommen hatte, zeigte er gegen Hanau und Köln, warum er so wichtig ist für das Team. Während es in der Offensive oft noch hapert, brilliert Dietz in der Defensive, ackert für sein Team, angelt sich unzählige Rebounds und legt wenn nötig - wie Hanaus Kruize Pinkins vor kurzem leidlich erfahren musste - den Top-Scorer des Gegners auf Eis. "Nach den Spielen gegen Hamburg und MBC habe ich an meine eigene Vernunft appelliert, solche dummen Fouls einfach mal sein zu lassen", berichtet der Mann mit der Trikotnummer 8. "Das klappte danach ganz gut. Ich will dem Team helfen und werfe mich dafür zur Not auch in jeden Ball", sagt er und beginnt zu lachen. Er fühle sich fit wie lange nicht, was auf das harte Training unter Coach van den Berg zurückzuführen sei. "Man sieht das jetzt gegen Ende der Saison in den Spielen sehr deutlich", findet Dietz. "Während die Gegner oft gegen Spielende nachlassen, können wir immer noch was zulegen."

Das hört Trainer Marco van den Berg natürlich gerne. "Ich habe immer gesagt, dass wir spielerisch und physisch dann auf dem Gipfel sein werden, wenn es am wichtigsten ist, also in den Playoffs - noch ist es nicht soweit, aber wir sind auf dem richtigen Weg", betont der 51-Jährige. Am Freitag, das sei noch am Rande bemerkt, da gab's beim Coach zu Mittag übrigens Lachs mit Rosmarinkartoffeln und ein Gläschen Grauburgunder - denn fasten, das kann man ja bekanntlich wann anders.

Das Auswärtsspiel der Gladiators Trier in Ehingen ist am Sonntagnachmittag live im Internet zu sehen. Die Übertragung startet um 17.30 Uhr auf www.sportdeutschland.tv

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort