Größer als die Giganten

Souveräner Sieg: Die Trierer Basketballer sind mit einem 77:57(28:18)-Heimsieg gegen die Giants Düsseldorf ins harte November-Programm gestartet. Garant vor 3800 Zuschauern war eine in der ersten Halbzeit herausragende Defensivarbeit.

Trier. (AF) Ein echtes Fest für Trainer, ein Schmankerl für System-Analytiker. Das hört man gern nach Spielen, die für den gemeinen Zuschauer vielleicht eher unfestlich aussahen.

Beim lockeren Trierer 77:57 (28:18) gegen die Giants Düsseldorf mag man das mit Abstrichen von der ersten Halbzeit behaupten. Wenige Punkte, viele Fehler in der Offensive, was verstärkt für die Gäste gilt. Das hatte allerdings einen guten Grund: TBB-Trainer Yves Defraigne hatte sein Team so millimetergenau auf den Gegner eingestellt, dass die rheinischen "Giganten" schon früh klein beigeben mussten.

So brauchte das Nachfolgeteam des deutschen Rekordmeisters Leverkusen satte 14 Minuten, bis ihm der zehnte Punkt gelang. Die TBB zeigte sich defensiv stark, offensiv aber eher nachlässig. Bei einer besseren Wurfquote hätte die TBB schon zur Halbzeit mit 20 oder 25 Punkten Vorsprung führen können - so blieb es bei zehn (28:18). Wirklich eng wurde es aber auch in der zweiten Halbzeit nicht. Alle Viertel gingen an Trier. Und wenn die Gäste mal einen Hauch von Wende spüren konnten, knallte TBB-Spielmacher Derek Raivio die Tür direkt wieder zu - mit insgesamt sechs "Dreiern". Eiskalt, unglaublich selbstbewusst und dazu immer im richtigen Moment.

So avanciert der 23-jährige frühere Kölner langsam aber sicher zu den absoluten Top-Spielmachern der Liga. Da half den Gästen auch die bessere Wurfquote im zweiten Durchgang nichts.

"Mit der Defensive war ich sehr zufrieden", sagte Defraigne. Die Einstellung habe hundertprozentig gestimmt, in der zweiten Halbzeit dann auch in der Offensive. Dabei hatte Defraigne noch vor dem Spiel angemerkt, dass das Selbstvertrauen etwas angeknackst wäre - nach zuletzt drei knappen Niederlagen in der Liga.

Nun gehen die Trierer Basketballer mit ausgeglichenem Punktestand ins harte November-Programm. Wenn sich einige unter den gut 3800 Fans nicht restlos über den lockeren Sieg gegen den bis dato Tabellenfünften freuen konnten, lag das an einer Szene kurz vor Schluss: TBB-Power-Forward Chris Copeland - im Saisonverlauf der beste Punktesammler der Trierer - hatte sich am linken Fuß verletzt und wurde sogleich ins Krankenhaus gebracht. Befürchtet wurde ein Knochenbruch.

Manager Lothar Hermeling gab am Sonntag aber erste Entwarnung: "Chris wurde geröntgt. Es ist definitiv nichts gebrochen. Das ist schon mal sehr gut. Eine weitere Untersuchung steht heute an." Die TBB hat schon einige Verletzungssorgen in dieser Saison gehabt: Stamm-Center George Evans kam noch nicht zum Einsatz. Der 37-Jährige soll laut Ärzte-Auskunft in zwei Wochen ins Teamtraining einsteigen. Auch Makysm Shtein und Norman Richardson pausierten im Training, spielten aber gegen Düsseldorf.

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