Neues Gefühl mit alten Bekannten

Seit gut zehn Tagen sind sie im Training. Die medizinischen Tests sind absolviert, die ersten Übungseinheiten, bei denen der Schwerpunkt noch auf der konditionellen Basisarbeit liegt, ebenfalls. Zeit, das Team der Trierer Basketballer, das seine 20. Saison in der Bundesliga in Angriff nimmt, den Fans persönlich vorzustellen.

 Samy Picard ist eines der wenigen neuen Gesichter im aktuellen Kader der Trierer Basketballer. TV-Foto: Marco Marzi

Samy Picard ist eines der wenigen neuen Gesichter im aktuellen Kader der Trierer Basketballer. TV-Foto: Marco Marzi

Trier. Jeder Spieler und das Trainergespann Yves Defraigne und Frank de Meulemeester stellten sich im Cinemaxx den Fragen des Moderators Christian Schmitt. Die Sorge von de Meulemeester, dass die Fans "lieber neue Gesichter sehen, als die, die sie schon kennen", erwies sich wie erwartet als unbegründet. Das fast unveränderte Team erhielt viel Beifall, allen voran die, die nicht vertraglich über die Saison hinaus gebunden waren, sondern sich ganz bewusst dafür entschieden hatten, in Trier zu bleiben. Wie Kapitän James Gillingham, der bereits seine sechste Saison im TBB-Trikot in Angriff nimmt. "Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen", sagt der Kanadier, "Trier ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Es ist schön hier, die Mannschaft ist intakt, das Trainergespann passt und das Umfeld auch." Wann konnte das nach zwei Wochen zuletzt auf einer verlässlichen Basis gesagt werden? Seit Jahren nicht. Weil, wie Schmitt es formulierte, "80 bis 90 Prozent des Kaders ausgetauscht wurden". Dieses Mal waren es mit Norman Richardson und Tyrone Riley nur zwei. Dafür rückten mit Maxim Schneider (17 Jahre), Alexander Andreev (18 Jahre) und dem Luxemburger Samy Picard (21 Jahre) drei Perspektivspieler, die, wie auch Maik Zirbes (19 Jahre), für eine neue Personalpolitik stehen. Die "jungen Wilden" sind in ihrer Selbsteinschätzung noch zurückhaltend. Das gilt selbst für Zirbes, obwohl er einen Traum-Sommer hinter sich hat. Allen ist eins gemeinsam: "Im Training hart arbeiten, die eigene Leistung verbessern und sich so für das BBL-Team empfehlen."

Auf Jürgen Klinsmanns Spuren wandelte George Evans, der forderte: "Jeder muss jeden Tag ein bisschen besser werden." Und das sagt der älteste Spieler der Bundesliga (38 Jahre). Mit Recht. So austrainiert und muskulär definiert hat man Evans noch nicht gesehen. Der Grund: "Ich bin schon seit sechs Wochen im Training, weil ich so das Risiko einer Verletzung wie im Vorjahr minimieren kann." Neben Zirbes hatte Maksym Shtein im Sommer den meisten Grund zur Freude. Er ist Papa geworden - Söhnchen Antoni kam am 19. Juli zur Welt. Zudem hat Shtein die überfällige Operation am Sprunggelenk bestens überstanden. Widerstanden haben Jamal Shuler und Chris Copeland besseren Angeboten, "weil wir mit diesem Team noch viel erreichen können". Copeland war der einzige Befragte, der die Play-offs als Ziel nannte. Nach der Prämisse "nur nicht zu viel loben" bescheinigte der alte und neue Trainer seinen Schützlingen, die Hausaufgaben "ordentlich" gemacht zu haben.

Das erste Testspiel findet bereits am heutigen Samstag statt. Erster Gegner ist der in der Pro A spielende Kooperationspartner Saar-Pfalz-Braves (17 Uhr, Sportzentrum Homburg-Erbach). Wenig später, zurück in Trier, lädt die TBB unter dem Motto "Feiert mit euren Stars" ins Chat-Noir am Kornmarkt zur "Season Opening Party" (ab 21 Uhr).

Splitter

Deutsch ist gar nicht so schwer: Co-Trainer Frank de Meulemeester erklärte schmunzelnd, bei den gemeinsamen Autofahrten zwischen Gent und Trier mit Trainer Yves Defraigne nur Deutsch zu sprechen. Defraigne dazu: "Wir haben die ersten Trainingseinheiten auf Deutsch abgehalten. Das war lustig, aber nicht produktiv, denn es hat kaum einer was verstanden." Zurück zur Rasur: George Evans, der einige Tage mit Bart und Kopfbehaarung erschienen war, präsentierte sich wieder mit Komplettrasur. Die Vermutung, dass ein neues Aussehen mit einer Veränderung im Privatleben einhergeht, war falsch. "Ich hatte nur keine Lust, mich jeden Tag zu rasieren." Erster Rückschlag: Einer fehlte bei der Vorstellung: Kosta Karamatskos. Im Training hatte er sich eine Rückenverletzung zugezogen. Gestern wurde der Flügelspieler untersucht. Die Diagnose steht noch aus. (wir)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort