Play-offs, Massagen und sonst so?

Trier · Jetzt zählt’s: Die Gladiators treffen am heutigen Samstag auf die Hamburg Towers (20 Uhr/Arena Trier). Bei einem Sieg hat Trier die Play-offs sicher. Vor dem Duell hat sich der TV mit Kultmasseur Aggy getroffen und einiges über Play-offs und Massagen erfahren.

 Die Gladiators sind auf dem Weg nach oben in Richtung Play-offs: Aggy ist auf jeden Fall dabei. TV-Foto: Willy Speicher

Die Gladiators sind auf dem Weg nach oben in Richtung Play-offs: Aggy ist auf jeden Fall dabei. TV-Foto: Willy Speicher

Foto: Willy Speicher (g_sport

Trier. Es knistert, es prickelt, es riecht nach Play-offs in der Arena Trier - ob Aggy das auch schon spürt? "Ne, ich muss jetzt erst mal zusehen, dass ich hier alle Tische reingeschleppt bekomme", grummelt der wohl kultigste Kultmasseur im deutschen Basketball. Es ist Freitagmorgen. Aggy - dessen leiblicher Name Axel Mock nur noch in seinem Personalausweis zu finden ist - wuchtet Tische und Stühle durch die Katakomben der Arena. Der 56-Jährige macht die Halle fertig für das letzte und entscheidende Hauptrunden-Duell der Gladiators Trier am heutigen Samstag gegen die Hamburg Towers (20 Uhr/Nach Spielende gibt's eine Fanparty in der Arena).
Gewinnt Trier, hat das Team von Trainer Marco van den Berg die Play-offs in der Tasche. Gerade hat Aggy unter lautem Knallen einen Tisch in die Schiedsrichter-Kabine geschleppt, als er kurz innehält: "Ich gebe keine Prognosen vor Spielen ab, so einer bin ich nicht", sagt er und schüttelt seinen Kopf so heftig hin und her, dass der Schlüsselbund um seinen Hals zu klimpern anfängt. "Natürlich will ich in die Play-offs, und wenn wir mal da sind, dann will ich die auch gewinnen - jeder Sportler denkt so, wenn er das nicht tut, dann kann ich ihm auch nicht helfen."
Aggy hat sich eingelebt in der ProA. Ob er nun als Masseur und Mannschaftsbetreuer in der Bundesliga oder in der zweiten Liga arbeite, sei im völlig egal. "Die Arbeit ist die gleiche - ,Aggy kannste hier, kannste da, kannste überall' - ist eigentlich alles beim Alten", sagt der Mann aus dem Trierer Maarviertel und hebt den nächsten Tisch an. "Play-offs", sagt Aggy, "das ist für mich Stress pur - fünf Spiele innerhalb von zehn Tagen, da kommst du nachts um vier Uhr vom Auswärtsspiel in ,weiß-der-Kuckuck-wo' und musst am Abend schon alle Trikots gewaschen haben, weil am nächsten Tag schon wieder ein Spiel ansteht."
Play-offs sind wirklich nur Stress? "Ach Quatsch, das ist unglaublich spannend", betont er. "Ich erinnere mich noch so gut an ein Play-off-Spiel in Bonn - das war in der Saison 2003/04 - da haben wir wenige Sekunden vor Schluss mit drei Punkten geführt und hatten zwei Freiwürfe." Die habe Trier vergeben und Bonn daraufhin einen schnellen Einwurf gespielt. "Aber der Spieler, der den Ball gefangen hat, stand im Aus, das hat jeder in der Halle gesehen, nur die Schiris nicht. Der läuft nach vorne und versenkt einen Dreier. Es ging in die Verlängerung, die haben wir verloren und sind später ausgeschieden."
Mittlerweile steht Aggy in seinem Massageraum, direkt neben der Gladiators-Kabine. 31 Minuten stehen noch auf der Uhr der Waschmaschine, die in der Ecke vor sich hin rumpelt. Das Ausräumen ist seine nächste Aufgabe. Wie ist das eigentlich, wenn man seit Jahrzehnten Spieler massiert, würde man sich da nicht auch gerne mal selbst massieren lassen? "Nein, auf gar keinen Fall", entgegnet Aggy. Ein Masseur lasse keinen anderen Masseur an sich heran. "Ich kann mich selbst massieren. Rückenschmerzen habe ich keine, und an alle anderen Körperstellen komme ich selber dran", sagt er und verlässt den Raum.Extra

Vor dem letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen die Hamburg Towers (20 Uhr/Arena Trier) haben die Gladiatoren mit Aufbauspieler Kevin Smit verlängert. Der gebürtige Oldenburger hat für zwei weitere Jahre unterschrieben. "Ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich auf die nächsten beiden Jahre in dieser tollen Stadt", erklärte Smit. Im Spiel gegen die Hamburger kann Gladiators-Trainer auf den gesamten Kader zurückgreifen. Die Norddeutschen stehen einen Platz und sechs Punkte vor Trier und haben die Play-off-Teilnahme bereits sicher. Sie müssen allerdings verletzungsbedingt auf ihre Center Andreas Wenzl und Stefan Schmidt (bis Sommer 2015 in Trier) verzichten. Dafür reist der frühere TBBler Tony Canty mit den Hamburgern an die Mosel. Gewinnen die Gladiators, sind sie sicher in den Play-offs, die am 8. April beginnen. mfr

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