Reform unterm Korb

Der deutsche Pokal-Wettbewerb im Basketball wird grundlegend reformiert. Im BBL-Pokal werden künftig nur noch die Play-off-Anwärter der Bundesliga spielen. Das entschieden mehrheitlich die BBL-Vereine.

 In der BBL gibt es immer mal Überraschungen (wie beim TBB-Sieg gegen Oldenburg, hier mit dem Duell Raivio, links, gegen Gardner). Im Pokal spielen künftig nur die Besten. TV-Foto: Willy Speicher

In der BBL gibt es immer mal Überraschungen (wie beim TBB-Sieg gegen Oldenburg, hier mit dem Duell Raivio, links, gegen Gardner). Im Pokal spielen künftig nur die Besten. TV-Foto: Willy Speicher

Frankfurt. (AF/dpa) Zwei Pokale, zwei Wettbewerbe: Um den BBL-Pokal spielen künftig nur noch Vereine aus der Bundesliga, am DBB-Pokal nehmen die 16 Pro A-Ligisten, 16 Pro B-Ligisten sowie die 16 Sieger der Pokalwettbewerbe in den Landesverbänden teil. Als Gründe für die Reform wurden von BBL und DBB wirtschaftliche Interessen und Terminengpässe bei den Top-Teams aus der Bundesliga genannt. Nach TV-Informationen hatte sich eine knappe Mehrheit der BBL-Vereine für den neuen Modus entschieden.

Der BBL-Pokal wird weiterhin bei einem Top-Four-Turnier ausgespielt. Die Endrunde findet in der kommenden Saison allerdings nicht mehr in Hamburg, sondern am 10./11. April 2010 in Frankfurt statt. Die Deutsche Bank Skyliners sind als Gastgeber gesetzt. Die übrigen drei Teilnehmer werden in einer einzigen K.o.-Runde ermittelt, an der die sechs erstplatzierten Mannschaften nach der Bundesliga-Hinrunde teilnehmen. "Wir sind gegen den neuen Modus. Aber es hat sich nunmal eine Mehrheit dafür ausgesprochen", sagt Lothar Hermeling, Manager des Bundesligisten und zweimaligen Pokalsiegers TBB Trier. Für die Zukunft ist laut Hermeling dabei geplant, dass sich auch Trier um die Ausrichtung des Top-Four bewerben wird.

Generell gilt: Sollte der Ausrichter zu den Top-Sechs gehören, rückt der Tabellensiebte in den Wettbewerb. "Es war an der Zeit, den Wettbewerb zu modifizieren", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. "Der zum Teil sehr geringe Zuschauerzuspruch, die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren David nur in Ausnahmefällen Goliath geschlagen hat, und ein prall gefüllter Rahmenspielplan mit zahlreichen Terminen vor allem auf europäischer Ebene haben zu Überlegungen geführt, wie wir von Beginn an spannendere Atmosphäre herstellen können", sagt Pommer. Die AG 2. Bundesliga hätte den Reformplänen positiv gegenübergestanden. DBB-Präsident Ingo Weiss: "Mit dieser Einigung haben wir zwei sehr attraktive Wettbewerbe geschaffen, von denen alle Organisationen und Vereine und damit der gesamte deutsche Basketball profitieren werden."

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