TBB -Finanzprobleme: Kritik von der Liga

Die A nkündigung der Trierer Basketballer, aus Kostengründen bei den Mitarbeiter-Gehältern zehn Prozent einzusparen, hat die Basketball-Bundesliga GmbH auf den Plan gerufen: Die BBL will genaue Informationen über die finanzielle Lage der TBB.

Trier. (AF) Wie reagiert die Liga? Wo kommt das Defizit bei der TBB her? - Die wichtigsten Antworten zur Situation bei den Trie rer Basketballern.

Wie kommentiert die Basketball-Bundesliga die Gehaltskürzungen bei der TBB Trier?

BBL-Geschäftsführer Jan Pommer will sich einen Überblick über die Lage bei der TBB verschaffen. "Wir haben die Trierer aufgefordert, uns genaue Unterlagen einzureichen, damit wir die Situation richtig einschätzen können", sagt er. "Wir haben den Eindruck, dass wir nicht früh genug informiert wurden." Wenn finanzielle Probleme auftreten, müssten diese "unverzüglich" gemeldet werden. Sonst drohten Sanktionen. TBB-Manager Lothar Hermeling sagt dagegen, dass der Club "sehr früh" informiert habe.

Wer steckt hinter der TBB?

Es gilt als einigermaßen sicher, dass es in Trier keinen Profi-Basketball mehr geben würde, wenn im Januar 2005 nicht die in Lux emburg beheimatete Gesellschaft "Sports Invest" eingestiegen wäre. Damals waren vier Gesellschafter beteiligt (Jörg Ley, Mike Wolter sowie die Engländer Andrew McGivern und Graham Wilson), inzwischen sind es sieben. Zuvor war die Castel GmbH von 2002 an als Arena-Betreiber die "Mutter" der TBB. 2001 hatte der Vorgänger-Club (damals die "Herzöge") Insolvenz angemeldet.

Wie kommen die hohen Verbindlichkeiten zustande? Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser betont, dass die neuen Gesellschafter bei der Übernahme 2005 ohne Altschulden angefangen hätten. Die zuletzt offengelegte Bilanz der TBB GmbH weist Verbindlichkeiten von knapp 1,1 Millionen Euro aus. Das war der Stand vom vergangenen Jahr. Der aktuelle Betrag dürfte höher liegen. Der Grund ist banal: Sponsoring und Zuschauer-Einnahmen reichen nicht aus, um den Saison-Etat zu decken. Die Gesellschafter springen dann ein - durch ein Darlehen, das verhindert, dass es zu einer Überschuldung der Gesellschaft kommt. Das erfolgt im Rahmen einer sogenannten "qualifizierten Rangrücktritts-Erklärung". Auf Deutsch: Die Gesellschafter stellen die Forderung zurück. Die Summe steht aber als Verbindlichkeit in der Bilanz. Ein Finanzexperte bestätigt dem TV, dass der Rangrücktritt gerade im Sport "nicht unüblich" ist. "Das ist ein legales Mittel", sagt auch BBL-Geschäftsführer Pommer: "Wir halten es aber nicht für zukunftsfähig und raten daher dringend davon ab."

Was sagt die Arena Trier?

Die TBB ist mit rund 60 000 Zuschauern pro Saison der mit Abstand wichtigste Mieter in der Arena. "Die TBB ist für uns eminent wichtig", sagt Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser: "Eine Gefahr sehe ich, wenn im März das Lizenzierungsverfahren ansteht. Da wird die BBL ganz genau hinschauen." Der Arena-Geschäftsführer begrüßt den Ansatz der TBB, sich weitere Gesellschafter mit Bezug zur Region ins Boot holen zu wollen. "Das war eigentlich schon von Anfang an so vorgesehen." Hermeling kündigt an, im Januar neue Gesellschafter vorstellen zu wollen.

TBB kompakt: Die Niederlage am Samstag in Ulm könnte dafür sorgen, dass die TBB eine Strafe von 1000 Euro an die Liga zahlen muss. In den BBL-Statuten ist festgelegt, dass zehn Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen. Die von der Schweinegrippe geplagten Trierer waren nur mit neun Spielern angereist. "Wir werden mit der BBL verhandeln", sagt Hermeling: "Sechs Spieler waren krank, und zwei Spieler von unserem Kooperationspartner Saar-Pfalz Braves hatten zeitgleich ein Ligaspiel."

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