Über Trier nach Gwangju

Trier · Deutschlands A-2-Nationalmannschaft trifft am Samstag (19.30 Uhr) in Trier auf Russland. Es ist ein echter Härtetest vor der in zwei Wochen beginnenden Universiade in Südkorea. Mit dem Trainer der Russen verbindet der deutsche Nationalcoach Henrik Rödl besondere Erinnerungen.

 Mathis Mönninghoff trifft an diesem Samstag mit Deutschland auf Russland. Auf diesem Bild trägt er noch das Trikot der TBB. TV-Foto/Archiv: Willy Speicher

Mathis Mönninghoff trifft an diesem Samstag mit Deutschland auf Russland. Auf diesem Bild trägt er noch das Trikot der TBB. TV-Foto/Archiv: Willy Speicher

Foto: willy speicher (wsp), WILLY SPEICHER ("TV-Upload speicher"

Trier. Es sind große Namen des deutschen Basketballs: Kai Nürnberger, Henning Harnisch, Hansi Gnad, Gunther Behnke, Stephan Baeck, Michael Koch und Henrik Rödl. Gemeinsam haben sie 1993 sensationell die Europameisterschaft im eigenen Land gewonnen. Doch schon bereits vier Jahre zuvor feierten diese Jungs einen weiteren großen Erfolg: Bei der Universiade 1989 in Deutschland holten Rödl & Co. die Bronzemedaille - nur der Sowjetunion (Silber) und den USA (Gold) mussten sie sich geschlagen geben. Henrik Rödl erinnert sich noch gut an das Turnier vor 26 Jahren. "Das war eine besondere Atmosphäre damals", sagt der heute 46-Jährige. "Eine Universiade ist eines der größten sportlichen Events der Welt. Da ist es toll, dabei sein zu können." Vom 29. Juni bis zum 15. Juli steigt im südkoreanischen Gwangju die 28. Universiade. An die 20 000 Studenten aus 170 Ländern werden in der Millionenmetropole im Südwesten des Landes in über 20 Sportarten um Medaillen kämpfen.
"Herzliches Wiedersehen"


Mit dabei sein wird auch Henrik Rödl - diesmal als Trainer der deutschen A-2-Nationalmannschaft. Seit Anfang Juni bereitet sich der langjährige Trainer der TBB Trier mit einem 13-Mann-Kader auf das Turnier im Fernen Osten vor. Am Samstagabend (19.30 Uhr) trifft er mit seinem Team in einem letzten Härtetest in der Arena Trier auf Titelkandidat Russland.
"Das wird eine schwere Aufgabe", prophezeit Rödl. "Russland tritt mit vielen Spielern an, die für Topteams aktiv sind. Ich bin gespannt, wie sich meine Jungs schlagen werden." Mit dem russischen Trainer verbindet Rödl gleich eine doppelte Erinnerung. Mit Wassili Karasew spielte er in der Saison 1997/98 gemeinsam bei Alba Berlin. Zudem standen sich die beiden 1993 im Finale der Europameisterschaft gegenüber. "Ich habe ihn seit längerem nicht mehr gesehen, es war ein herzliches Wiedersehen, als er jetzt mit seinem Team in Trier angekommen ist", berichtet Rödl.
Zum derzeit noch 13-köpfigen Kader der DBB-Auswahl - ein Spieler wird noch gestrichen - zählen auch zwei Trierer: Mathis Mönninghoff und Dennis Kramer. Tony Canty, der ebenfalls nominiert war, kann verletzungsbedingt nicht dabei sein. Zudem kann Rödl auch auf einen Spieler zurückgreifen, der bereits mehrere A-Länderspiele vorzuweisen hat: Maodo Lo. Der gebürtige Berliner spielt derzeit für die Columbia Lions an der Columbia University und gilt als großes Talent.
In Gwangju treffen Lo und seine Teamkollegen in ihrer Gruppe auf Südkorea, Estland, China, Angola und Mosambik. "China, Südkorea und Estland werden die Gegner sein, die uns im Weg stehen. Bei Angola weiß ich noch nicht so recht, was uns erwartet", sagt der A-2-Coach. "Es wird definitiv ein sehr intensives Turnier mit nur sehr kurzen Regenerationsphasen." Eine Prognose darüber, wie weit es für seine Mannschaft am Ende reichen könnte, möchte Rödl nicht abgeben. "Das werden wir sehen. Wenn uns ein guter Start gelingt, ist vieles möglich."
Die Arena öffnet um 18 Uhr. Ab dann haben auch die Tageskassen geöffnet.
Extra

Wer tritt die Nachfolge von Henrik Rödl an? Nachdem der langjährige TBB-Coach Anfang der Woche bekanntgegeben hatte, den Nachfolgeverein der TBB nicht in der Pro A (zweite Bundesliga) als Trainer betreuen zu wollen, laufen hinter den Kulissen derzeit die Verhandlungen mit einem neuen Übungsleiter. Nach TV-Informationen treffen sich Sportbeirat Wolfgang Esser und Rödl am Wochenende mit drei aussichtsreichen Kandidaten. Insgesamt, so heißt es aus Vereinskreisen, seien in den vergangenen Wochen rund 35 Bewerber für das Traineramt an den Verein herangetreten. Spätestens Ende Juni soll ein neuer Übungsleiter an der Mosel präsentiert werden. Derweil soll TBB-Publikumsliebling Jermaine Bucknor auch in der kommenden Saison für Trier auf Körbejagd gehen - jedenfalls, wenn es nach den Vereinsverantwortlichen geht. Gespräche dazu laufen. Bisher habe man sich allerdings finanziell noch nicht einigen können. mfr

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