Vom (Trierer) Basketball zum Fußball im Ruhrpott: Ein Eifeler in Blau und Weiß

Trier/Gelsenkirchen · Wie der 27-jährige Andre Ewertz aus Niersbach bei Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 derzeit Karriere macht.

 Andre Ewertz aus Niersbach arbeitet seit einem Jahr für den FC Schalke 04.

Andre Ewertz aus Niersbach arbeitet seit einem Jahr für den FC Schalke 04.

Foto: privat/Karsten Rabas
 Wenn es die Zeit zulässt, spielt Ewertz für seinen Heimatverein, die SG Heckenland.

Wenn es die Zeit zulässt, spielt Ewertz für seinen Heimatverein, die SG Heckenland.

Foto: TV-Archiv, Reinhold Glischke

Wirklich oft schafft es Andre Ewertz nicht mehr auf den Rasenplatz an der Landstraße 49, oberhalb von Niersbach, einer 700-Seelen-Gemeinde unweit von Wittlich. Dort, wo er in den zurückliegenden Jahren so oft für seinen Heimatverein, die SG Heckenland, in der Kreisliga aufgelaufen ist, dort ist er in den letzten Monaten nur noch selten zu Gast.

Es geht nicht anders, sein Job lässt es nicht anders zu. Denn seit einem Jahr wohnt Andre Ewertz im Ruhrpott, Gelsenkirchen-Schalke um genau zu sein. Der Eifler arbeitet im Bereich Sponsoring und Vertrieb für Bundesligist FC Schalke 04, ist dort für die Vermarktung der VIP-Dauerkarten und Logen in der Veltins-Arena verantwortlich. "Eines der Dinge, die ich an meinem Job liebe, ist die Vielseitigkeit: bei mir ähnelt kein Tag dem anderen", sagt er.

Im Frühjahr 2016 zieht Ewertz von Trier nach Gelsenkirchen. Schweren Herzens verlässt er damals Basketball-Zweitligist Gladiators Trier. Für den Club hat der 27-Jährige seit 2014 im Bereich Sponsoring und Vertrieb gearbeitet, half im Sommer 2015 maßgeblich dabei mit, die Gladiators nach der TBB-Insolvenz neu aufzustellen. Zudem ist es Ewertz, der damals den Kontakt zum späteren Gladiators-Manager Michael Lang herstellt. Den kennt Ewertz noch als Dozent von der Ascenso Business- und Medienakademie auf Mallorca, wo er bis 2014 Business Management studiert.

"Ich habe immer noch viel Kontakt zu den Gladiators, besonders zu Simon Schmitz, Pressesprecher Stefan Kölbel und natürlich Michael Lang", berichtet Ewertz. "Wir tauschen uns regelmäßig aus, telefonieren von Zeit zu Zeit. Simon war mit seiner Frau auch schon zu Besuch in Gelsenkirchen." Im Ruhrgebiet habe er sich nach einem Jahr bereits sehr gut eingelebt, betont der Eifeler. Die Leute im Ruhrpott, so erzählt er, seien offen, geradeaus und ehrlich. "Das gefällt mir, ich fühle mich sehr wohl."

Vier Autominuten von der Schalker Arena entfernt hat er sein neues Zuhause gefunden. "Ich halte viel von einem kurzen Weg zur Arbeit. Für mich ist es wichtig, nah an den Leuten zu sein, denen der Club hier wirklich alles bedeutet. Der FC Schalke ist hier überall und bei jedem Thema, er ist immer präsent." So, sagt Ewertz, so verstehe man den Verein mit seinen Fans am besten. "Und das wiederum zeigt einem die Verantwortung, die man tagtäglich in seinem Beruf hat." Und dann folgt ein Satz, der zeigt, wie sehr der 27-Jährige diesen königsblauen Mythos schon in sich aufgesogen hat: "Es ist eben nicht nur Fußball."

Gemeinsam mit Vorstand Sport Christian Heidel aus Mainz und Vorstand Finanzen Peter Peters aus Ochtendung bei Mayen bildet Andre Ewertz die Rheinland-Pfalz-Fraktion beim Revierclub. "Das wurde tatsächlich schon mal kurz angesprochen", berichtet der 27-Jährige und fängt an zu lachen, "aber ein großes Thema ist das bei uns nicht". Sein Heimatclub, die SG Heckenland, muss übrigens trotz der Entfernung nicht komplett auf ihn verzichten. Weil Niersbach und Gelsenkirchen weit genug auseinander liegen, darf Ewertz für zwei Fußballclubs auflaufen. "Mein Pass liegt bei der SG Heckenland Niersbach und ich habe eine Gastspielerlaubnis bei der DJK Adler-Gelsenkirchen Feldmark in der Kreisliga A2. Das hat mir natürlich sehr geholfen, hier im Ruhrgebiet schnell Anschluss zu finden."

Neben den Spielen für Adler Feldmark stehen zudem wöchentliche Betriebskicks mit den Kollegen der Schalker Geschäftsstelle auf dem Programm. "Von Zeit zu Zeit werden sogar Partien gegen Geschäftsstellen anderer Bundesligisten arrangiert. Das weckt natürlich den Ehrgeiz der Kollegen", betont Ewertz.

Zum Schluss rückt das Thema Fußball dann allerdings noch mal in den Hintergrund. Denn Andre Ewertz möchte noch etwas loswerden zu seinem zweiten Herzensclub, den Gladiators Trier. Er sagt: "Was das Team um Coach Marco van den Berg in dieser Saison abliefert, ist einfach super. Es macht sehr viel Spaß das aus der Ferne zu beobachten. Ich drücke den Jungs die Daumen, dass sie es in die Playoffs schaffen."

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