Von Barmherzigkeit und (k)einem Lieblingsgegner - Die Gladiators Trier vor dem Heimspiel gegen Kirchheim

Trier · Vor dem Heimspiel der Gladiators Trier gegen Kirchheim (Samstag, 19 Uhr/Arena Trier) steht ein Wort im Fokus, das keiner so richtig hören mag.

 Gemeinsam für den Heimsieg gegen Kirchheim: die Spieler der Römerstrom Gladiators Trier.

Gemeinsam für den Heimsieg gegen Kirchheim: die Spieler der Römerstrom Gladiators Trier.

Foto: Sebastian Schwarz
Von Barmherzigkeit und (k)einem Lieblingsgegner - Die Gladiators Trier vor dem Heimspiel gegen Kirchheim
Foto: RÖMERSTROM Gladiators Trier

Das Wort fällt. Natürlich fällt es. Immer und immer wieder. Simon Schmitz nimmt es in den Mund, Marco van den Berg auch. Dabei, so betonen sie jedenfalls, können sie doch eigentlich gar nichts anfangen damit: "Lieblingsgegner? Nein, so etwas gibt's für mich nicht", betont etwa Marco van den Berg. "Ich würde nicht von einem Lieblingsgegner sprechen", sagt Simon Schmitz. Aber meine Herren, jetzt mal im Ernst? Wie sonst als mit dem Wörtchen "" sollte man dieses Team denn bezeichnen, das da heute Abend zum Duell in die Arena Trier kommt (19 Uhr)?
Sechsmal haben die Römerstrom Gladiators Trier in den vergangenen zwei Jahren in Hauptrunde und Playoffs gegen die Kirchheim Knights gespielt - so oft wie gegen keinen anderen ProA-Gegner - und fünfmal haben sie gewonnen. "Sagen wir mal so", räumt Triers Kapitän Schmitz dann doch ein, "vielleicht liegen sie uns ganz gut". Außerdem, so fügt der 27-Jährige an, "kommen wir mit den Körben in Kirchheim ganz gut klar, sie sind weicher als in anderen Hallen, das ist für ein Team wie uns mit guten Schützen natürlich sehr vorteilhaft". Tatsächlich gewann Trier alle Spiele auswärts in Kirchheim. Die einzige Niederlage gab's im Dezember 2015 in der Arena Trier.

Im Sommer haben die Schwaben mit Richie Williams (Köln) und Besnik Bekteshi (Vechta) ihre beiden stärksten Spieler der Vorsaison verloren. Doch auch in dieser Spielzeit hat sich das Team von Coach Michael Mai wieder zu einem Spitzenteam gemausert. Die Neuzugänge Preston Medlin (wegen Bänderdehnung für Trier fraglich) und Jonathon Williams (zuletzt wegen Erkältung ausgefallen, für Trier wieder fit) haben sich zu Leistungsträgern entwickelt. Beim Heimsieg zuletzt gegen Hanau fehlten beide - dennoch gewann Kirchheim. "Sie haben große Qualität im Kader", weiß Marco van den Berg, "ich denke, es wird dem Team Selbstvertrauen gegeben haben, dass sie ohne die beiden wichtigen Spieler gewonnen haben, sie kommen mit Schwung nach Trier".
Doch an Selbstvertrauen mangelt es auch den Gladiatoren dieser Tage nicht. Die letzten vier Spiele gewonnen, Hamburg, Hanau, Köln und Ehingen weggefiedelt, die Playoff-Quali winkt, jetzt kommt der Lieblings... äh der Tabellendritte und unter der Woche haben auch noch Coach van den Berg und Center Kilian Dietz (beide bis Sommer 2018) ihre Verträge an der Mosel verlängert. Es könnte schlechter laufen, oder? "Es geht alles in eine gute Richtung", findet der Trierer Trainer, "ich will langfristig in Trier arbeiten, wir wollen ein Club werden, auf den alle Basketballfans in Rheinland-Pfalz stolz sein können, da ist es toll, dass immer mehr Spieler auch in der nächsten Saison an Bord bleiben".

Weh tut allerdings der Ausfall von Pablo Coro. Der 26-Jährige hat sich unter der Woche am Fußgelenk verletzt und fällt somit genau wie Jack Eggleston für das Kirchheim-Spiel aus. Auch Center Joey van Zegeren ist nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht bei 100 Prozent. Ob und wie lange der Center spielen kann, so der Coach, entscheide sich spontan.
Und dann möchte van den Berg doch noch etwas zum Thema Lieblingsgegner sagen. "Für mich gibt es schon deswegen keinen besonderen Lieblingsgegner", verrät der 51-Jährige, "weil ich jedem Gegner mit Barmherzigkeit gegenübertrete".

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