Atemlos durch den Abend

Trier · Es hätte der fünfte Heimsieg in Serie für die TBB Trier werden können. Doch am Ende steht eine deutliche 60:75 (28:36)-Niederlage am Samstagabend gegen die MHP Riesen Ludwigsburg. Lediglich Adin Vrabac zeigt Normalform gegen den Tabellen-15.

 Hand drauf: In dieser Szene hindert der Ludwigsburger Jon Brockman TBB-Spieler Adin Vrabac am Wurf. TV-Foto: Willy Speicher

Hand drauf: In dieser Szene hindert der Ludwigsburger Jon Brockman TBB-Spieler Adin Vrabac am Wurf. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Der Samstagabend sollte atemlos werden für TBB-Aufbauspieler Jermaine Anderson. Das hatte sich John Patrick so vorgenommen. "Wir wollten Anderson keine Luft zum Atmen lassen. Wir wussten, wie wichtig er für Trier ist." Patrick ist Trainer der MHP Riesen Ludwigsburg. Als er diesen Satz sagt, ist der 75:60-(36:28)-Auswärtssieg seiner Ludwigsburger bei der TBB Trier am Samstagabend gerade 20 Minuten alt. Im Gespräch mit dem TV erklärt der US-Amerikaner: "Wir wollten neben Anderson auch Jermaine Bucknor aus dem Spiel nehmen. Das ist uns sehr gut gelungen. Michael Stockton, Kerron Johnson und John Little haben vor allen Dingen Anderson immer wieder gut unter Druck gesetzt." Er sei sehr stolz auf sein Team, betont Patrick.Dazu hat er allen Grund. Denn der Tabellen-15. zeigt vor 4873 Zuschauern in der Arena Trier eine überzeugende Leistung. Mit Hilfe einer Ganzfeld-Press-Verteidigung über die komplette Spielzeit (jeder Spieler verteidigt seinen Gegenspieler über das komplette Feld und nicht wie sonst üblich erst ab der Mittellinie) setzen die Gäste die TBB gehörig unter Druck. Trier findet meist keine Antwort auf die harte Verteidigungslinie der Gäste. Lediglich in den ersten drei Minuten ist das Team von Henrik Rödl die spielbestimmende Mannschaft und führt mit 5:0. Danach übernehmen die Gäste die Spielkontrolle. Bei den Moselstädtern ist es nur Adin Vrabac, der für einige Akzente sorgt. Der junge Bosnier erzielt insgesamt 15 Punkte. Das ist allerdings zu wenig, um Ludwigsburg ernsthaft in Gefahr zu bringen. So führen die Barockstädter nach dem ersten Viertel bereits deutlich (13:21). "Uns hat heute die komplette Energie der vergangenen erfolgreichen Heimspiele gefehlt", resümiert TBB-Coach Rödl nach dem Spiel. "Wir waren nur in der Anfangsphase ein ebenbürtiger Gegner. Ludwigsburg hat verdient gewonnen." Nicht zuletzt deswegen, weil sie mit John David Kennedy einen "der heißesten Eins-gegen-Eins-Spieler der ganzen Bundesliga in ihren Reihen haben", wie Rödl findet. Kennedy ist erst seit sieben Spielen für Ludwigsburg aktiv. Doch in dieser kurzen Zeit ist er schon zum Topscorer der Bundesliga geworden - und das mit starken 21,2 Punkten pro Spiel. Auch in Trier steuert er am Samstag 22 Punkte zum Auswärtssieg seines Teams bei. Zwar gelingt es den Römerstädtern kurz nach der Pause, den Rückstand durch fünf Punkte in Folge von Mathis Mönninghoff nochmals zu verkürzen, doch die Mannschaft von John Patrick findet immer wieder die passende Antwort und zieht im dritten Viertel zwischenzeitlich sogar auf 18 Punkte davon (35:53). Das Spiel ist bereits vor Beginn des letzten Spielabschnitts entschieden. Ludwigsburg feiert den dritten Sieg in Folge. Trier verpasst dagegen den fünften Heimsieg nacheinander und rutscht wieder in den Tabellenkeller ab. TBB Trier: Harris 8, Canty 7, Lukovic 4, Mönninghoff 8, Chikoko 9, Vrabac 15, Bucknor 4, Anderson 3 Beste Werfer Ludwigsburg: Kennedy 22, Huff 15, Little 12 - Viertelstände: 13:21/28:36/44:60/60:75Zuschauer: 4873

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