Aus für den baltischen Ballermann

Trier · Eine Niederlage, die noch lange schmerzen wird: Weniger als der (vorhersehbare) Verlust der Punkte aus der Partie gegen den Deutschen Meister Brose Baskets Bamberg als vielmehr der langfristige Ausfall von Laurynas Samenas trifft die Trierer Bundesliga-Basketballer. Kurzfristig geht der Blick nach Frankfurt zum Gastspiel am Ostermontag bei den Skyliners.

 Ein kleines Heimspiel in der Arena Trier: Der Ex-TBBler Maik Zirbes (rechts) verteidigt gegen Warren Ward. TV-Foto: Willy Speicher

Ein kleines Heimspiel in der Arena Trier: Der Ex-TBBler Maik Zirbes (rechts) verteidigt gegen Warren Ward. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Man merkte Henrik Rödl den Schock und die Enttäuschung förmlich an: "Wir werden ihn für einige Zeit verlieren", gab der Chefcoach der TBB Trier gut eine halbe Stunde nach dem 63:69 am Donnerstagabend vor 4031 Fans in der Arena kund. Er, das ist der 25-jährige Shooting-Guard Laurynas Samenas. Ein Mann, der sein Team mit präzisen Dreiern im Spiel hält, nach vorne peitscht, für die großen Momente und mitunter auch für den "lucky punch" sorgt.
Nach einer harten Attacke des Bambergers John Goldsberry musste der Litauer im dritten Viertel verletzt raus: Ein dicker, kühlender Eisbeutel und ein schmerverzerrtes Gesicht ließen von Beginn an nichts Gutes ahnen. Eine genaue Diagnose steht zwar noch aus. Befürchtet wird allerdings ein Muskelfaserriss in der Wade. Das könnte das Saisonaus für den baltischen Ballermann bedeuten.
Nicht nur ihm, sondern der gesamten Mannschaft attestierte Rödl große Leidenschaft, obwohl seiner Meinung nach "das Niveau heute in allen Bereichen nicht das Allerbeste" gewesen sei. Lange war Trier auf Tuchfühlung mit dem Gegner aus dem Frankenland geblieben, bei dem der Ex-Trierer Maik Zirbes mitwirkte. Mit einer 11:0-Serie Ende des dritten Viertels ging die TBB sogar wieder mit 45:44 in Führung.
Die Halle kochte, das erhoffte Spektakel war plötzlich im Überfluss da. Letztendlich aber, so sah es auch Rödls Kollege, Meistermacher Chris Fleming, blieb Bamberg in den entscheidenden Momenten cool. Ein "hitziges Spiel mit vielen Emotionen" hatte Fleming gesehen, der artig schon einmal reichlich Schmackhaftes ins Trierer Osternest legte: Er nahm eine "junge TBB-Mannschaft auf sehr gutem Level" zur Kenntnis. Dazu einen Trevon Hughes, der "mit das Beste ist", was die Liga auf dieser Position zu bieten habe. "Wir wussten, dass das heute ein sehr schweres Spiel werden würde."
Wie schwer das Spiel am Ostermontag (17 Uhr) für die Frankfurt Skyliners gegen den Gast von der Mosel sein wird, hängt auch davon ab, wie der Samenas-Ausfall kompensiert werden kann. Nur eines, und da ist sich Rödl sicher, wird auch am Montag genauso zutreffen wie am Donnerstag gegen den Champion. Es wird ein Trierer Team auftreten, das sich mit allen Fasern in eine Partie reinhängt. Denn: "Das ist doch kein Zirkus hier. Wir wollten von Beginn an gewinnen."
TBB Trier: Seiferth 15, Anderson 11, Chikoko 10, Hughes 10, Samenas 7, Ward 6, Schmidt 4, Bucknor 0, Mönninghoff 0, Petric 0
Bamberg (beste Werfer): Smith 18, Fischer 10, Jordan 9, Harris 9, Sanders 9, Zirbes 3
Viertelstände: 16:10, 28:32, 48:48, 63:69
Zuschauer: 4031

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