Erinnert sich noch jemand an den 26. Dezember 2013? Nein, niemand? Okay, dann kommt hier die Gedankenstutze: Telekom-Dome in Bonn. Es ist 17 Uhr. Die Halle ist ausverkauft. Kein Wunder, es ist Derby-Zeit. Die Telekom Baskets Bonn treffen auf TBB Trier. Bonn-Coach Mathias Fischer spricht vor dem Spiel von einem "weihnachtlichen Fest", das seine Mannschaft ihren Fans an diesem Tag bereiten wolle.

Jared Jordan ist nicht mehr da

Doch ein Fest wird dieses Spiel nur fur die Fans aus der Moselstadt: Mit 86:66 gewinnen die Trierer im Rheinland. Es ist die wahrscheinlich starkste TBB-Leistung in dieser Saison. Ein beeindruckendes Spiel der Rodl-Jungs.

Am heutigen Samstag (20 Uhr/Arena Trier) kommt es zum Ruckrundenduell beider Teams. Trotz des deutlichen Hinspiel- siegs eine schwere Aufgabe fur die TBB. Co-Trainer Thomas Pach warnt: "Das Hinspiel sollten wir nicht uberbewerten. Wir haben gut trainiert und die Pokalpause genutzt, es geht aber am Samstag darum, wer besser zuruck in den Rhythmus kommt."

Zwar haben die Bonner mit Jared Jordan (wechselte im Winter zu den Brose Baskets Bamberg) ihren starksten Spieler verloren, dennoch hat das Team aus der ehemaligen Bundeshauptstadt in den vergangenen Wochen gezeigt, dass es auch ohne den US-Amerikaner Spiele gewinnen kann. Von den letzten sechs Duellen gewannen die Baskets funf, darunter ein Wahnsinns-Spiel in Bayreuth, das die Bonner nach zwei Verlangerungen (!) schließlich mit 106:98 fur sich entschieden. Derzeit belegt das Team Platz sechs und hat die Playoffs so gut wie sicher.

Einer ihrer starksten Spieler ist Flugelspieler Tony Gaffney, der dem Team von Mathias Fischer im Hinspiel gegen Trier fehlte. Auch Eugene Lawrence, den die Baskets als Ersatz fur Jared Jordan verpflichteten, kommt immer besser in Fahrt. Doch der letzte Baskets-Sieg in Trier ist schon lange her: Er datiert aus der Saison 2009/10.

Die TBB hat die vergangenen zwei spielfreien Wochen genutzt: In einem Trainingslager im Hochwald hat sich das Team von Trainer Henrik Rodl auf die letzten sieben Saisonspiele vorbereitet - es geht unter anderem gegen die Ligagroßen aus Berlin, Bamberg und Ulm.

"Das werden schwierige Spiele", weiß TBB-Guard Trevon Hughes. "Aber ich liebe solche schweren Spiele. Wir sind der Underdog und haben weder gegen Bonn, noch gegen Bamberg oder Berlin etwas zu verlieren. Wir konnen nur gewinnen", so Hughes, der am Freitag seinen 27. Geburtstag feierte. "Auch wenn wir gegen Bonn gewinnen sollten, eine große Party veranstalte ich nicht. Ich bin eher der ruhige Typ", betont der US- Amerikaner. Bis auf Tony Canty sind alle TBB-Spieler einsatzbereit. Auch der zuletzt verletzte Jermaine Bucknor hat vom Mannschaftsarzt grunes Licht fur einen Einsatz erhalten.