Die langen Männer zurück an der Mosel

Trier · Wenn die deutsche Basketball-Nationalmannschaft am Sonntag (19 Uhr) in der Arena Trier in der EM-Qualifikation auf Luxemburg trifft, sind auch drei Ex-Trierer mit dabei: Die beiden Center Maik Zirbes und Andi Seiferth sowie Bastian Doreth. Während das Spiel für Zirbes für längere Zeit der letzte Aufenthalt an der Mosel sein wird, kehrt Seiferth schon Anfang Oktober nach Trier zurück.

Trier. Eins steht fest: Der Besuch am Wochenende mit dem Nationalteam wird für Maik Zirbes auf absehbare Zeit der letzte in Trier sein - in der Stadt, in der er bei der TBB Trier zum Bundesliga- und Nationalspieler reifte. In den vergangenen Jahren nach seinem Wechsel von der TBB zu den Brose Baskets Bamberg kam Zirbes zumindest einmal pro Saison mit den Franken zum Auswärtsspiel in die Arena. Doch ab diesem Sommer ist alles anders.
Der gebürtige Traben-Trarbacher hat sich nach zwei Jahren aus Bamberg verabschiedet und sich für einen Wechsel ins Ausland entschieden: Ab September spielt der 2,07-Meter-Mann für Koarkaki klub Crvena Zvezda - den meisten Basketballfans besser bekannt als Roter Stern Belgrad. Mit dem serbischen Spitzenteam tritt der 24-Jährige zukünftig in der Euroleague, in der Adriatic League, einer überregionalen Liga mit Teams aus Ungarn, Kroatien oder Bosnien-Herzegowina, sowie in der serbischen Liga an. Viel Zeit für Reisen in die Heimat bleibt da nicht. "Daher freue ich mich umso mehr, an diesem Wochenende nochmal in Trier sein zu können", sagt Zirbes. Seit Donnerstagabend gastiert er mit der Nationalmannschaft in der Römerstadt. Am Sonntagabend steht das dritte EM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg an (19 Uhr/Arena Trier). Mit dem Bus ging es am Donnerstag nach der Ankunft aus Wien, wo die Mannschaft am Mittwoch gegen Österreich antrat, vom Flughafen Köln/Bonn an die Mosel. Der TV erreichte Zirbes per Telefon auf der Busfahrt. "Ich habe schon jede Menge Ticketanfragen für Sonntag. Es werden einige Familienmitglieder und Freunde vorbeikommen", sagt er.
Ein Besuch beispielsweise bei den Großeltern in Monzelfeld ist allerdings nicht drin. "Ich bin ja nicht zum Urlaub da", betont Zirbes.
Stimmt, im Gegenteil, es geht darum, einen weiteren Schritt in Richtung Qualifikation für die EM 2015 zu machen. "Wir werden hochmotiviert sein gegen Luxemburg, denn wir haben nach den Spielen gegen Polen und Österreich noch etwas gutzumachen." Zum Start der EM-Quali hatte das Team von Nationaltrainer Emir Mutapcic am vergangenen Wochenende mit 67:68 in Polen verloren. Das zweite Spiel gewann das DBB-Team am Mittwoch nach schwacher Vorstellung bei Außenseiter Österreich mit 77:64 - Zirbes gehörte mit 17 Punkten zu den stärksten DBB-Akteuren.
Nun geht es gegen den vermeintlichen Basketballzwerg Luxemburg, der am Mittwoch deutlich mit 61:113 gegen Tabellenführer Polen verlor. "Wir werden Luxemburg nicht unterschätzen, das kann ich versprechen", betont Zirbes. Nach Absolvierung der EM-Quali Ende August reist er direkt weiter zu seinem neuen Club nach Belgrad. Für die Stadt an der Donau hat er sich ganz bewusst entschieden. "Da meine Freundin Serbin ist, war ich schon sehr oft dort. Auch meinen Sommerurlaub habe ich in diesem Jahr bei der Familie meiner Freundin verbracht", berichtet der Nationalspieler. "Ich mag die Stadt und die Leute dort sehr. Zudem hatte ich immer das Ziel, ins Ausland zu wechseln. Das hat jetzt gepasst. Ich freue mich auf die neue Herausforderung." Auch ein bisschen Serbisch habe er schon gelernt. Von seiner Freundin allerdings könne er da nur bedingt Unterstützung erwarten. "Sie hat wenig Geduld mit mir", sagt er und lacht.
Eine Sitzreihe weiter hinten im DBB-Mannschaftsbus sitzt ein weiterer Ex-TBBler: Es ist Zirbes' Center-Kollege Andi Seiferth, der im Juni seinen Wechsel zu den Artland Dragons Quakenbrück bekanntgegeben hat. "Das ist schon ein komisches Gefühl, jetzt mit dem Nationalmannschaftsbus nach Trier zu fahren." Ein bisschen, so gesteht er, fühle es sich so an wie nach Hause zu kommen. Dabei hat er seine Zelte in Trier schon so gut wie abgebrochen. "Ein paar Sachen muss ich noch aus meiner alten Wohnung räumen, dann ist alles geregelt." Trier werde er in guter Erinnerung behalten, und auch Kontakt zu einigen alten Teamkollegen werde bestehen bleiben, da ist er sich sicher. "Und auch zu Henrik Rödl werde ich natürlich Kontakt halten."

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