Tübingen. All die akribische Vorbereitung auf die Partie beim Schlusslicht nutzte letztendlich nichts, weil die Praxis in der Theorie nur bedingt nachstellbar ist. "Ich habe die letzten Spiele der Tigers analysiert, in welchen sie gegen Schluss das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Dies war heute nicht der Fall, weil sie die Ruhe bewahrt haben", lautete das Fazit von TBB-Coach Henrik Rödl. Tübingen, das auch schon Spitzenteams wie den Tabellenzweiten aus Bamberg am Rande der Niederlage hatte, dann aber an den eigenen Nerven scheiterte, blieb unbeeindruckt. Es war der erste Sieg der Schwaben, die nun im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal Hoffnung schöpfen, vor eigenem Publikum seit Oktober 2013.Der Tabellen-Vierzehnte aus Trier musste erneut ein Handicap in Kauf nehmen: Jermaine Bucknor laboriert immer noch an seiner Sehnenscheiden-Verletzung im linken Unterarm und fiel somit, wie schon in den beiden vorangegangenen Partien in München und gegen Ludwigsburg, aus. Über weite Strecken der Partie konnte sich keines der beiden Teams einmal vorentscheidend absetzen, so dass letztendlich die größere Nervenstärke der Gastgeber in der entscheidenden Phase den Ausschlag gab. Stärkster Akteur der Gäste war an diesem Abend der Litauer Laurynas Samenas, der in einer hektischen und teilweise überhastet geführten Partie oft mehrere Formen der Antwort parat hatte. Mit insgesamt 23 Punkten war er der Topscorer seiner Mannschaft an diesem Abend. Im Gegensatz zum hart erkämpften Sieg gegen den Play-off-Kandidaten aus Ludwigsburg vor einer Woche fehlte der TBB am Samstag in der Paul-Horn-Arena neben der Abgeklärtheit aber auch etwas Glück in den entscheidenden Sekunden. Das sah auch Rödl ähnlich. "Wir haben vor einer Woche in einem ähnlich spannenden Spiel besser gespielt und die Partie dann gewonnen. Ich denke, es war ein verdienter Sieg für die Tigers. Sie haben mit viel Herz und Leidenschaft gespielt und in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen getroffen und wichtige Würfe verwandelt." jübTBB Trier: Samenas (21), Chikoko (10), Hughes (12), Anderson (6), Seiferth (17), Mönninghoff (0), Schmidt (1), Ward (0), Petric (0), Breiling (n. e.)Walter Tigers Tübingen: beste Korbschützen: Wallace (15), Ratkovica (13)Viertelstände: 19:17, 33:34 / 53:50, 74:67