Es grünt so grün: Das Eigengewächs zurück in Trier

Trier · Der Meister kommt, und Trier will ihm und dem "verlorenen Sohn" einen heißen Empfang bereiten: Mit Ex-TBBler Maik Zirbes (24) tritt Brose Baskets Bamberg am Donnerstag (20 Uhr, Arena Trier) gegen die Rödl-Riesen an. Und die haben am Wochenende so richtig Mut und Selbstvertrauen getankt.

Trier. Man mag es als gutes Omen, als glücklichen Umstand oder auch nur als unwichtige Randnotiz ansehen: Tatsache aber ist, dass die in der Regel in Grün gewandeten Trierer Korbjäger ausgerechnet am Gründonnerstag den Champion der vergangenen vier Jahre aufs eigene Parkett bitten. Doch die Franken, obwohl am Sonntag denkbar knapp im fränkisch-bayerischen Derby gegen den FCB mit 75:76 unterlegen, stellen eine ausgebuffte Truppe. Oder - um im Bild zu bleiben: Grün hinter den Ohren ist aus der Garde von Brose-Coach Chris Fleming keiner mehr.
TBB-Trainer Henrik Rödl - was das Zelebrieren von Titeln betrifft, ebenfalls nicht ganz unerfahren - gibt sich vor dem Duell mit dem Meister bescheiden: "Die Bamberger haben einen unglaublichen Kader. Wir müssen schon ein ganz besonderes Spiel abrufen, wenn wir bestehen wollen."
Aber, und das ist fast schon ein Griff ins Füllhorn Rödl\'scher Lobeshymnen: Sein Team, so attestiert er, spiele im Moment "doch ganz anständig". Was auch nötig sein wird gegen den aktuellen Meister, der in dieser Saison nur fünf Niederlagen (davon zwei gegen die Bayern) hat einstecken müssen. Kurz vor Jahreswechsel kam von der US-Topadresse L. A. Lakers der deutsche Nationalspieler Elias Harris ins Land von Rauchbier und "Würstla".
Und der kürzliche Königstransfer innerhalb der Liga, der Wechsel des Bonner Pointguards Jared Jordan zu den Franken, sorgte für jede Menge Verstimmung am Rhein und Frohlocken an der Regnitz. Gilt der Mann mit den goldenen Händen doch als wahrer Hexenmeister auf dieser Position.
Doch auch die Hausmacht hat heute Abend beim Poker am eigenen Tisch noch ein Ass im Ärmel: Jermaine Bucknor, trotz glanzvoller Ersatzdienst-Leistungen von Vitalis Chikoko herbeigesehnt, ist seit Anfang der Woche wieder im Mannschaftstraining. Die verletzte Sehne im Wurfarm spielt ebenso wieder mit wie der malträtierte Muskel im Oberschenkel. Also vielleicht auch der dazugehörige Rest des mächtigen Athleten-Körpers.
Bessere Voraussetzungen für einen grandiosen Basketballabend in der Arena gegen einen Großen der Liga kann es aus Trie rer Sicht eigentlich nicht geben: Von jeglichem Druck ums sportliche Überleben befreit, können die Grünen zuerst ihr Herz und dann den Ball in beide Hände nehmen.
Was die Mannschaft in ganz engen Situationen zu leisten imstande ist, hat sie am Wochenende wieder beim Play-off-Anwärter MBC bewiesen. Bliebe also durchaus mehr als nur das Prinzip Hoffnung. Aber selbst die ist bekanntlich grün.
Die Arena Trier öffnet um
18 Uhr, Livestream der Partie
im Internet unter anderem
bei www.beko-bbl.de

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