"Ich bin optimistisch, dass die Saison zu Ende gespielt wird"

Der finanziell angeschlagene Basketball-Bundesligist TBB hat seit gestern einen neuen starken Mann - den Trierer Rechtsanwalt Prof. Thomas B. Schmidt. Im Gespräch mit TV-Redakteur Rolf Seydewitz sagt der Sanierungsexperte, wie es weitergeht.

Sie waren bei der Mannschaft. Was haben Sie den Spielern gesagt?Schmidt: Die Mannschaft wurde über die lizenzrechtliche und die wirtschaftliche Situation informiert. Die Spieler mussten letztlich entscheiden, ob sie bereit sind, unter den veränderten Rahmenbedingungen die Saison zu Ende zu spielen.Welche Rahmenbedingungen meinen Sie?Schmidt: Das Insolvenzgeld deckt die Gehälter nicht unbegrenzt ab, sondern nur bis zu einer bestimmten Höhe. Heißt: Einige Spieler verdienen mehr, als sie jetzt bekommen werden. Letztlich musste also jeder Spieler sagen, ob er trotz dieser Situation die Saison zu Ende spielt. Die Mannschaft hat zugestimmt.Was sind die nächsten Schritte?Schmidt: Zunächst muss ich für die Basketballliga BBL einen Bericht erstellen, in dem ich eine Einschätzung abgebe, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann. Und dann wird Ende nächster Woche von der BBL entschieden, ob die Lizenz bis Ende der Saison erhalten bleibt. Wie optimistisch sind Sie?Schmidt: Nachdem die Spieler heute gesagt haben, dass sie die Saison zu Ende spielen, bin ich optimistisch. Das ist ein starkes Signal. Ich erwarte auch, dass ausreichend finanzielle Mittel da sind, um die Sachkosten zu decken.Wie groß ist das Finanzloch denn jetzt?Schmidt: Es gibt ein großes Loch, das steht fest. Die genannten Zahlen würde ich als Untergrenze ansehen. Erfahrungsgemäß ist die Zahl am Ende größer als zuvor geschätzt. Wir werden in den nächsten Tagen daran arbeiten, eine seriöse Finanzplanung zu machen - auch mit Blick auf die Sponsoren. Das muss relativ rasch gehen.Der amtierende Vorstand scheint mit dem Rechnen Schwierigkeiten gehabt zu haben. Wer hat denn nun das Sagen?Schmidt: Ich wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Gegen meinen Willen kann hier nichts mehr passieren, auch wenn die Personen noch im Amt sind. Wie ist Ihr Verhältnis zum Basketball?Schmidt: Ich war schon mal schauen, aber das ist lange her. Aber es ist auch nicht schlecht, wenn man die notwendige Distanz zu den Dingen hat.Der Lizenzligaausschuss der Basketball-Bundesliga hat beschlossen, Trier acht Punkte abzuziehen. Was sagen Sie dazu?Schmidt: Vier Punkte Abzug sind in Ordnung, aber acht Punkte Abzug sind zu viel. Wir werden nächste Woche dagegen vorgehen, dann muss ein Schiedsgericht darüber entscheiden. Ich glaube, dass wir keine schlechten Chancen haben, dass am Ende nur vier Punkte abgezogen werden. sey

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