Jetzt wird's ernst

Trier · Das EM-Quali-Spiel des deutschen Nationalteams in Trier gegen Luxemburg (109:49) muss eher als Spielchen bezeichnet werden. Ein echter Härtetest war es nicht. Anders sieht es morgen aus: Da trifft die DBB-Auswahl in Bonn auf die stärkste Mannschaft der Gruppe - auf Polen.

Trier. Das Spiel war längst zu Ende: Deutschland hatte Luxemburg am Sonntagabend im EM-Quali-Spiel standesgemäß mit 109:49 (55:35) aus der Arena Trier gefegt. Die ersten Lichter in der Halle wurden schon ausgeknipst. Doch Andi Seiferth war noch immer im Dienst. Während viele seiner Nationalmannschaftskollegen schon in den Katakomben verschwunden waren, stand der langjährige TBB-Spieler noch immer auf dem Spielfeld. Ohne Ball, dafür aber mit einem Stift in der Hand. Denn die Schlange von Autogrammjägern wollte einfach nicht enden. "Andi, bitte hier auf den Schal, und bitte ein kleines Herz dazu, ja?" - auch diesen Wunsch einer jungen Dame erfüllte der 25-Jährige.
Für die Fans in seiner langjährigen Basketballheimat nahm sich der zukünftige Quakenbrücker alle Zeit der Welt. "Das mache ich gerne, ich hatte hier eine tolle Zeit", betonte Seiferth, der seit 2011 für die TBB aktiv war.
Das Länderspiel am Sonntagabend sei nochmal ein schönes Erlebnis gewesen zum Abschluss seiner TBB-Zeit. "Wir haben gewonnen, die Stimmung in der Arena war gut - da kann man schon zufrieden sein."
Nach der Auftaktniederlage in der EM-Quali gegen Polen und dem nur mühsamen Sieg im zweiten Spiel gegen Österreich diente der Sieg gegen die Jungs aus dem Großherzogtum vor allem dazu, Selbstvertrauen zu danken. Ein wirklicher Gradmesser war das Spiel nicht.
Das sieht morgen anders aus: Da trifft das DBB-Team in Bonn auf den härtesten Brocken in ihrer Quali-Gruppe, auf Polen (Mittwoch/20 Uhr/live auf Eins Plus). Gegen den Nachbarn aus dem Osten mit NBA-Star Marcin Gortat von den Phoenix Suns hat das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic noch eine Rechnung offen: Im Hinspiel vergangene Woche unterlag Deutschland nach schwacher Vorstellung mit 67:68. Überraschend verloren die Polen nun allerdings gegen Außenseiter Österreich mit 81:83.
Umso wichtiger wird für das Team von Emir Mutapcic nun ein Heimsieg gegen Gortat & Co. - es geht um den Gruppensieg, denn nur als Tabellenerster sind die deutschen Korbjäger sicher bei der EM 2015 dabei. Trotz des Kantersieges gegen Luxemburg sah Coach Mutapcic noch Verbesserungsbedarf bei seinem Team. Es habe zu viele Ballverluste gegeben und auch die Schnellangriffe (Fastbreaks) der Luxemburger seien oft nicht gut gestoppt worden. Seine Forderung daher: "Gegen Polen müssen wir uns noch besser konzentrieren."

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