Liebesbrief: TBB-Fans schreiben bewegenden Text an Trainer Henrik Rödl

Trier · Einige Fans der TBB Trier haben einen bewegenden Brief im Internet an ihren Trainer Henrik Rödl verfasst. Sie nennen es einen Liebesbrief. Sie wollen ihrem Coach damit für die bisherige Zusammenarbeit danken.

 Rot die Farbe der Liebe.

Rot die Farbe der Liebe.

Foto: Jennifer Schuh

Das, was die Fans der TBB Trier da jetzt auf die Beine gestellt haben, hat es so im Deutschen Profisport wohl noch nie gegeben. In einem Gemeinschaftsprojekt der aktiven Fanszene haben rund 20 Anhänger des Clubs einen Brief an TBB-Coach Henrik Rödl aufgesetzt. Es ist kein normaler Brief, sondern ein Liebesbrief, in dem sich der Verein TBB Trier in der Ich-Perspektive in emotionalen Worten an Rödl wendet. Die Zeilen sind im Internet erschienen, zudem erhält der Trainer Anfang der Woche ein handgeschriebenes Exemplar.

Lesen Sie selbst:

"Hallo Henrik,
Ich glaube, du weißt, warum ich dir diesen Brief schreibe. Ich glaube wir beide wissen, dass wir uns an einem Scheideweg befinden. Meistens ist es ja viel zu spät, wenn der eine dem anderen einen Brief schreiben muss, um seine Gefühle auszudrücken, aber ich glaube ich habe dir in der letzten Zeit viel zu viele schlaflose Nächte bereitet. Lieber Henrik, um auf den Punkt zu kommen: Ich kann verstehen wenn du gehen willst. Ich bin nicht das, was du dir erhofft hast. Ich gehe grade durch das tiefste Tal, durch das man gehen kann. Ich konnte dir nie das zurück geben, was du mir gegeben hast. Und wir beide wissen: Eine solche Beziehung wie unsere funktioniert nur, wenn beide Seiten geben und nehmen. Ich habe dich sträflichst vernachlässigt. Nun sind wir da wo wir sind. Ich am Boden und dich habe ich mit hinunter gezogen. Das ist nicht zu verzeihen.

Aber Henrik, ich bitte dich. Geh nicht. Auch wenn es völlig verrückt ist zu bleiben, sage ich dir geh nicht. Erinnere dich daran, wie wir die Bayern schlugen. An die vielen tollen Spieler die wir entwickelten und die heute in der ganzen Welt verteilt ihren Traum leben. Erinnere dich daran, wie wir den Berlinern ihre Grenzen aufzeigten und du deine Freude nur so hinausschriest. Erinnere dich daran, wie unsere Fans deinen Namen riefen und dich feierten. Weil du bist wie du bist. Weil ich war wie ich war. Henrik, ich weiß, das Alles ist Vergangenheit. Und heutzutage zählt das, was früher war nicht viel.

Aber lass mich dir danken. Für alles was du für mich warst. Danke hab ich dir viel zu selten gesagt. Ich weiß. Mit mir ist die Perspektive nicht besonders groß. Und du verdienst nur erste Liga. Es gibt so viele Andere die sich dir jetzt an den Hals werfen werden. Und du hättest sie alle verdient. Und ja. Wir leben auf schmalem Fuß. Aber ist es nicht das Gefühl das zählt? Das Gefühl das du hattest, als dir gegen Oldenburg die Tränen kamen? Ist es nicht das Gefühl, das wir haben, wenn wir sehen wie sich unsere Jungs voll reinhängen, alles geben? Sicher wäre es schön für unsere Zukunft den ein oder anderen Euro mehr auf der hohen Kante zu haben. Aber uns geht es gut. Solange wir zusammen sind. Und ich glaube, dass du genauso denkst. Ich glaube, dass du genauso fühlst. Auch wenn es verrückt wäre, wenn du bliebest. Niemand könnte es nachvollziehen. Nicht mal ich. Aber hoffen. Hoffen tue ich es doch.
Egal wie du dich entscheidest. Du bleibst für mich immer etwas ganz besonderes. Und Henrik: Liebe…Die kennt keine Liga.
Dein Verein, die TBB Trier."

TBB-Coach Rödl war am Sonntag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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