TBB verliert nach drei Verlängerungen gegen Schlusslicht Paderborn

Trier · Spielerisch desolat – aber extrem spannend: Die Trierer Basketballer haben sich im Kellerduell gegen Paderborn einen Krimi der Extraklasse geliefert. Am Ende siegte der nie aufsteckende Tabellenletzte nach drei Verlängerungen mit 101:98.

Man konnte sie ja verstehen: Dutzende Trierer haben sich gestern Abend kurz vor Ende des letzten Viertels beim Keller-Duell zwischen Trier und dem Schlusslicht Paderborn auf den Heimweg gemacht. Genug gesehen: Eine schwache TBB-Mannschaft, die hoch zurückliegt und das sechste Heimspiel in Folge verlieren wird. Dann muss man nicht auch noch in den Stau geraten.

Nicht die beste Strategie gestern: Denn die ersten 39 Minuten hätte man sich schenken können. Danach wurde ein Basketball-Spiel draus. Eines der dramatischsten der Arena-Historie. Mit drei Verlängerungen, einem überragenden Jamal Shuler – und einem glücklichen Ende für Paderborn. Heißt: ein verdienter Sieg für den Letzten. Eine letztlich äußerst peinliche Niederlage für Trier und ein Rückschlag im Abstiegskampf. Und die Zu-Früh-Fahrer haben zwar drei Verlängerungen verpasst. Aber kein Trierer Happy-End.

Der Reihe nach. Es fing schlecht an. Das zweite Viertel ist gerade eine Minute alt, da schallen die ersten Pfiffe durch die Arena. 12:20 steht es zu diesem Zeitpunkt. Und die Trierer Fans rätseln: Was spielt sich die TBB zusammen gegen den Tabellenletzten? Kein Rhythmus, viele Ballverluste, schlechte Würfe. Eine Dokumentation der Ratlosigkeit. Bemerkbar macht sich der erneute Ausfall von Center George Evans. Nun war Schlusslicht Paderborn wirklich nicht mit breiter Brust nach Trier gereist. Deklassierende Niederlagen gehörten in dieser Saison zum Tagesgeschäft. Die Trierer halfen kräftig mit, den Gegner aufzubauen. Paderborn lag zumeist vorn. Erst nach 28 Minuten gingen die Trierer erstmals seit der Anfangsphase in Führung (45:44). Ins letzte Viertel starteten aber die Paderborner mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung, den sie mit zwei Dreiern in Folge schnell ausbauten (55:47). Trier war völlig von der Rolle. Fünf Minuten vor Schluss führten die Baskets mit 13 Punkten. Die ersten gingen heim. Die Trierer legten nun zu gegen die Gäste, die zunehmend Angst vor der eigenen Courage hatten. Sechs Sekunden vor Schluss hatte die TBB auf 68:70 verkürzt. Raivio schaffte den Ausgleich zwei Sekunden vor Schluss. Verlängerung! Jamal Shuler glich mit einem unglaublichen Dreier in der letzten Sekunde noch einmal aus – 83:83! Zweite Verlängerung: Wieder blieb es bis zum Ende dramatisch. In der dritten Verlängerung reichte es dann für die Gäste.

Statistik

TBB Trier: Shuler 39, Gillingham 12, Raivio 9, Shtein 11, Pekovic 10, Neitzel 0, Zirbes 2, Copeland 15.

Paderborn (beste Schützen): Barrett 17, Langford 16, Lieneke 17, Terwilliger 8

Viertelstände: 12:16, 28:36 (Halbzeit), 47:49, 70:70, 83:83, 91:91 (2. Verlängerung)

Endstand: 101:98.


Zuschauer: 2764

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