Trier, Bamberg, Trier

Trier · Tim Leonhardt ist 20 Jahre alt, kommt aus Saarlouis und hat schon einmal in Trier Basketball gespielt. Dann ging er für drei Jahre zum Nachwuchsprogramm der Brose Baskets Bamberg. Jetzt ist er zurück an der Mosel.

 Tim Leonhardt (Mitte) ist froh, wieder in Trier zu spielen. Sein Coach Josip Bosnjak gebe ihm das nötige Selbstbewusstsein. Foto: TBB

Tim Leonhardt (Mitte) ist froh, wieder in Trier zu spielen. Sein Coach Josip Bosnjak gebe ihm das nötige Selbstbewusstsein. Foto: TBB

Trier. Beim Sieg der TBB II gegen Kirchheim stach ein Spieler heraus. Tim Leonhardt erzielte 32 der 62 Trierer Punkte und trug damit entscheidend zum Heimsieg bei. Die ersten 14 Punkte für die Gastgeber gingen auf sein Konto.
Fans des Trierer Nachwuchses dürfte der Nachname Leonhardt etwas sagen. Tim ist der älteste von drei Brüdern, die für die TBB Trier spielen. Eric, 1995 geboren, steht im erweiterten Bundesligakader und tritt ebenfalls in der Regionalliga an. Nils, der jüngste, geht für die TBB U16 an den Start.
Wo aber war Tim Leonhardt in den vergangenen Jahren? In der Jugendbasketball-Bundesliga (JBBL) hat er seine Basketballschuhe noch für das TBB Junior Team geschnürt, ebenso in seinem ersten Jahr der Nachwuchsbasketball-Bundesliga (NBBL). Hier legte er auch ordentliche Zahlen auf, fünf Punkte und drei Rebounds in gut 17 Minuten.
Und wie das so ist - es blieb in Basketballdeutschland nicht unbemerkt. Die Nachwuchsverantwortlichen der Brose Baskets Bamberg erkannten das Talent des Saarländers und warben ihn ab - leider, zumindest aus Trierer Sicht, denn die TBB U19 hätte seine Hilfe gut gebrauchen können.
Leonhardt sagt über seinen Wechsel: "Ich hatte nach meinem ersten NBBL-Jahr Anfragen von mehreren Vereinen. Ich hab mir dann einiges angeguckt, Bamberg hat mir am Ende vom Konzept her am besten gefallen, vor allem, weil dort viel Wert auf die Schule gelegt wurde."
Es folgten drei Jahre volles Programm: NBBL, Regionalliga, Pro B, Training mit dem Bundesligateam des Deutschen Meisters. Doch jetzt ist er wieder da, zurück an der Mosel: "Ich habe mich total darauf gefreut, wieder in Trier zu spielen", bekennt der 20-Jährige. Das Trainerteam mit Henrik Rödl, Thomas Päch und Josip Bosnjak kannte er schließlich noch. Und wusste somit, dass er in guten Händen sein würde.
"Tim ist ein sehr interessanter Spieler. Er hat großes Potenzial und ist einer der talentiertesten Spieler, die wir haben. Ein großer Vorteil ist, dass er sehr variabel ist und von eins bis vier eigentlich alle Positionen spielen kann, das hilft uns in der Regionalliga enorm", berichtet Trainer Josip Bosnjak über seinen Neuzugang.
Leonhardt gibt das Lob an seinen Coach zurück: "Ich halte sehr große Stücke auf ihn, er hat ein riesiges Basketballwissen. Er gibt mir genau das Selbstbewusstsein, das ich brauche, um gut zu spielen. Das Selbstbewusstsein, das ich vermisst habe."
Jura-Studium in Trier


Man merkt es ihm an: Ein paar Spiele hat Tim Leonhardt gebraucht, um anzukommen, mit dem Spiel gegen Kirchheim kam der Durchbruch. Auch im Spiel in Kaiserslautern zeigte er mit 18 Punkten eine überzeugende Leistung, ebenso wie beim Heimsieg gegen Gießen (14 Punkte).
Ob Leonhardts Weg noch weiter nach oben gehen soll, ist noch unklar. Erst mal will sich der 20-Jährige auf sein Jura-Studium konzentrieren, das er im Oktober in Trier begonnen hat. "Wenn im Studium alles glattgeht, kann ich mir schon vorstellen, auch im Bundesligakader zu trainieren, wenn das gewollt ist", erklärt Leonhardt.
Aber darüber entscheiden natürlich Henrik Rödl & Co. Erst mal liegt der Fokus auf dem Regionalligateam. Und was das angeht, ist Leonhardt optimistisch: "Ich denke, wir können es in die obere Tabellenhälfte schaffen. Wir haben im Moment noch ein paar Probleme. In der Crunch time passieren viele Fehler, die wir abstellen müssen. Aber wir sind jung, athletisch, stark - da geht auf jeden Fall noch was."

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