Vergebliche Aufholjagd

Ludwigsburg · Missglückte Aufholjagd einer dezimierten Truppe: Ohne den erkrankten Mathis Mönninghoff fehlte Basketball-Bundesligist TBB Trier am Freitagabend in den entscheidenden Szenen einer umkämpften Partie auch das notwendige Quäntchen Glück. Beim 69:74 in Ludwigsburg gab es dieses Mal kein emotionales Bremerhaven-Revival in der Fremde.

Ludwigsburg. Henrik Rödl war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit seiner Truppe: "Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, aber danach haben wir uns richtig reingebissen in diese Begegnung", zollte der Coach des Trierer Basketball-Bundesligisten seinem Ensemble ein großes Lob nach den vierzig Minuten.
Die Begegnung stand für die TBB schon vor dem ersten Sprungball unter einem schlechten Stern. Mathis Mönninghoff war krankheitsbedingt gleich zu Hause geblieben. "Seine Dynamik hat uns natürlich gefehlt", trauerte auch Rödl dem Ausfall eines seiner effektivsten Spieler nach der Partie noch nach.
Es schien, als müssten die Gäste sich ohne einen ihrer besten Distanzschützen erst einmal sortieren. Die ersten sechs Punkte gingen allesamt auf das Konto von Vitalis Chikoko. Der Mann aus Simbabwe lieferte sich ein ausgeglichenes Duell mit dem NBA-Veteranen Jon Brockmann. Das Team von John Patrick dominierte die zähe Begegnung in der Anfangsphase. Über 17:10 stand nach den ersten zehn Minuten ein deutliches 28:15 für die Gastgeber, die noch mit Play-off-Ambitionen angetreten waren, auf der Anzeigetafel.
Doch die TBB nahm den Kampf an, noch waren 30 lange Minuten zu spielen. "Die Einstellung des Teams war klasse", lobte Rödl, dessen erste Auszeit ebenso emotional wie lautstark war und seine Mannschaft wohl wachgerüttelt hatte. Aber der Trierer Coach wusste natürlich auch, dass "die Foulprobleme in der Anfangsphase uns Kraft gekostet hatten". Beim Halbzeitstand von 42:36 hatten die "Grünen" dem Gegner vor 3721 Zuschauern trotzdem wieder sieben der 13 Punkte Vorsprung "abgeknabbert".
Was folgte, war - wie "Riesen"-Coach John Patrick nach dem Schlusspfiff mit großer Erleichterung konstatierte - "ein hart umkämpftes Spiel, bei dem wir am Ende vielleicht auch einen Tick glücklicher waren." Denn der Trierer Erstligist hatte sich mittlerweile in der notgedrungen veränderten Formation gefunden, setzte Ludwigsburg mit zunehmender Spielzeit immer mehr unter Druck. Die Führung wechselte fast von Angriff zu Angriff.
Alles deutete wieder auf einen finalen Krimi hin. 20 Sekunden vor Schluss traf der am Freitag bärenstarke Marko Lukovic per Dreier zum 69:70. Doch die Ludwigsburger Defense rettete den Sieg letztendlich über die Ziellinie. "Bucknors und Cantys fünftes Foul haben es am Ende natürlich nicht einfacher für uns gemacht", sinnierte Rödl, der Lukovic jedoch bescheinigte, alles gegeben zu haben, um Bucknor auf dessen Position zu vertreten. "Er hat ein tolles Spiel gemacht."
In der Tabelle hat die knappe Trierer Niederlage (vorerst) keine Auswirkungen, die TBB rangiert weiterhin auf Platz 15.jüb
TBB Trier: Harris (14), Canty (4), Dahlem, Lukovic (18), Schmidt (3), Chikoko (10), Vrabac (7), Bucknor (9), Kramer (2), Anderson (2).

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