Zwei Freunde für die TBB

Trier · Beide sind Anfang 20 und spielen seit Sommer zum ersten Mal im Ausland - für die TBB: Marko Lukovic und Adin Vrabac berichten im TV-Porträt von Erlebnissen im Supermarkt und überraschender Unterstützung.

 Marko Lukovic (links) und Adin Vrabac vor einem Bild ihres Trainers Henrik Rödl. TV-Foto: Marek Fritzen

Marko Lukovic (links) und Adin Vrabac vor einem Bild ihres Trainers Henrik Rödl. TV-Foto: Marek Fritzen

Trier. Mittlerweile weiß Adin Vrabac natürlich längst, wo die Milch in seinem Trierer Lieblingssupermarkt steht. Auch den Brotpreis kennt der 2,01-Meter-Mann auswendig. Aber die Geschichten mit der Milch und mit dem Brot, die möchte er jetzt doch noch einmal erzählen - einfach so, nur um zu zeigen, dass das mit der Verständigung schon richtig gut klappt.
Okay, auf geht\'s! "Also, wenn ich in den Supermarkt gehe, dann spreche ich deutsch", sagt Vrabac - und zwar auf Englisch, denn für ein komplettes Gespräch mit dem TV-Reporter reichen die Deutschkenntnisse des Bosniers noch nicht aus. Aber für den Einkauf im Supermarkt eben schon. Wie das geht, zeigt er nun. Zack, zack, zack, wie aus der Pistole geschossen, präsentiert er das Erlernte: "Guten Tag. Wie geht\'s? Wie viel kostet die Milch? Wo steht das Brot? Auf Wiedersehen." Hört sich gut an.
Erste Auslandsstation


"Ja, im Supermarkt klappt das auch schon super", sagt der 20-Jährige dann wieder auf Englisch. Ohnehin klappe alles schon ganz gut in Trier, gesteht er. "Ich fühle mich wohl hier." Dass er das sagt, ist nicht selbstverständlich. Schließlich ist die TBB für den Mann aus Sarajevo die erste Station im Ausland. "Es war schon ein großer Schritt für mich, nach Deutschland zu wechseln. Aber ich habe die Herausforderung angenommen, und es war die richtige Entscheidung. " Seit dem Spätsommer lebt der bosnische Nationalspieler nun in Trier.
Für die Anfangszeit ist seine Mutter mit an die Mosel gezogen. Neben ihr hat Vrabac in Trier noch eine weitere Vertrauensperson - "er ist ein echter Freund", sagt der 20-Jährige und schaut hinüber zum anderen Ende des Tischs.
Dort sitzt im grauen Trainingsanzug Marko Lukovic, TBB-Neuzugang Nummer zwei in diesem Sommer. Lukovic grinst, als sein Teamkollege das sagt. Dann erklärt er: "Ich hatte Adin schon mal getroffen, bevor ich im Sommer nach Trier gewechselt bin, aber wir kannten uns nicht gut." Mittlerweile seien sie zu Freunden geworden. "Wir sprechen dieselbe Sprache, das hilft natürlich sehr. Auch abseits des Basketballs verbringen wir viel Zeit zusammen."
Lukovic stammt aus Belgrad. Dort spielte er bis zum Sommer für Mega Vizura - unter anderem in der Adria League, einer internationalen Liga, in der Teams aus dem gesamten Adriabereich zusammenspielen. Auch für den 22-Jährigen ist Trier die erste Auslandsstation. Er wohnt mit seiner Freundin zusammen, einer Profi-Volleyballerin. "Sie spielt in der ersten luxemburgischen Liga für Gym Volley", erzählt der Serbe.
Für Trier habe er sich bewusst entschieden. Großen Anteil daran besitze TBB-Trainer Henrik Rödl. "Coach Rödl ist wegen seiner vielen Erfolge als Spieler sehr bekannt in Serbien. Er hat die Fähigkeit, junge Spieler besser zu machen und weiterzuentwickeln - das ist genau das, was ich brauche." Nach den ersten vier Spieltagen habe er festgestellt, dass der Basketball in der Bundesliga schneller ist als in Serbien. "Taktisch ist das alles sehr ähnlich."
Für drei Jahre hat das Talent in Trier unterschrieben. "Ich will mit der TBB die Play-offs erreichen, warum nicht auch schon in dieser Saison?"
Er hat sich schnell eingewöhnt in der Römerstadt, obwohl einiges doch neu für ihn ist: "Hier ist alles so geregelt. So viele Schilder auf der Straße, und alle halten sich an die Geschwindigkeit." Eine Sache habe ihn besonders beeindruckt. "Die Zuschauerunterstützung ist überragend. Allein bei unserem ersten Heimspiel waren 4000 Zuschauer in der Arena, das war eine geniale Atmosphäre." In Serbien seien meist nur um die 1000 Zuschauer zu den Spielen gekommen.
Zum Ende des Gesprächs möchte auch Lukovic dann mal seine Deutschkenntnisse präsentieren. "Wie geht\'s?" und "Auf Wiedersehen" könne er natürlich auch. Aber er hat da drei Worte gelernt, über die sich besonders seine Freundin immer sehr freut, erzählt er. "Ich liebe dich", sagt Lukovic und fängt an zu lachen.
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Extra

Auf Marko Lukovic, Adin Vrabac und die TBB wartet am Samstag (20.30 Uhr/Arena Trier) ein echtes Schwergewicht: Die Brose Baskets Bamberg sind zu Gast an der Mosel. Zwar hat der Serienmeister der letzten Jahre sein Gesicht stark verändert, doch auch in dieser Saison zählen die Franken zu den Meisterschaftsanwärtern. Mit Nationalspieler Daniel Theis aus Ulm und Aufbauspieler Brad Wanamaker haben sich die Baskets gezielt verstärkt. Zudem haben sie mit Trainer Andrea Trinchieri einen echten Vulkan an der Seitenlinie. Dennoch sehen Lukovic und Vrabac große Chancen für die TBB: "Wenn wir alles abrufen und als Team zusammenspielen wie in Göttingen, können wir Bamberg ganz sicher schlagen - wir haben keine Angst", sagt Lukovic. mfr

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