DFB-Pokal: Lautern begeistert, aber verpasst die Sensation

Kaiserslautern · Der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga hat eine Pokal-Überraschung nur knapp verpasst: Gegen den VfB Stuttgart unterlagen die Lauterer am Mittwochabend mit 1:3 (1:1). Vor 28322 Zuschauern zeigten die Roten Teufel eine starke kämpferische Leistung, verloren aber letztlich verdient.

FCK-Trainer Jeff Strasser änderte sein Team im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den MSV Duisburg gleich auf sechs Positionen. Im Tor erhielt Ersatzkeeper Jan-Ole Sievers eine Chance, zudem standen Leon Guwara, Baris Atik, Lukas Spalvis, Nicklas Shipnoski und Nils Seufert neu in der Startformation. Die vielen jungen Roten Teufel zeigten eine beherzte Vorstellung mit viel Kampfgeist und Leidenschaft - vielleicht angestachelt durch eine beeindruckende Choreographie in der Westkurve. Der Schriftzug "Auch in dunklen Zeiten soll dein Glanz niemals vergehen" leuchtete angestrahlt von Bengalos in roten Lettern - ein stimmungsvoller, aber auch rauchverhangener Auftakt.

Den besseren Start erwischten die in der Bundesliga auswärts bisher noch sieg- und punktlosen Stuttgarter. In der zweiten Minute traf Akolo im Nachschuss nur den Außenpfosten, Sievers hatte zuvor gegen Asano pariert. Gleich mit der ersten Offensivaktion gingen die Lauterer überraschend in Führung: Spalvis nutzte einen missglückten Kopfball von Burnic und zog von der Strafraumlinie unhaltbar für VfB-Torhüter Zieler ab - das 1:0 (6.) für den FCK! Die Anhänger der Pfälzer waren aus dem Häuschen, und Atik (15.) hätte mit einem Kopfball fast für das 2:0 gesorgt, verfehlte das Gästetor aber hauchdünn.

Die Schwaben, die die bessere Raumaufteilung und Spielanlage zeigten, blieben über ihre schnellen Stürmer stets gefährlich. Ein Fehler von Abu Hanna führte zum Ausgleich: Asano wurde im Strafraum zu Fall gebracht, den leicht umstrittenen Foulelfmeter verwandelte Daniel Ginczek sicher (20.). Der VfB-Angreifer besaß zehn Minuten später auch die Chance zur Führung, schoss aber knapp übers FCK-Tor. Die Lauterer hätten ebenfalls in Führung gehen können, doch Verteidiger Vucur hatte bei zwei Kopfbällen (35./45.+1) großes Pech.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein typischer Pokalkampf. Nach knapp einer Stunde schickte VfB-Coach Hannes Wolf Angreifer Simon Terrode für Holger Badstuber aufs Feld. Terrode hatte sich in der Vergangenheit schon häufiger als FCK-Schreck erwiesen - auch diesmal? Nein, zunächst nicht, denn in der 66. Minute brachte Akolo den VfB mit 2:1 in Führung. Der Stuttgarter kam am Sechzehner frei zum Schuss und schoss überlegt ins lange Eck. Fünf Minuten später sorgte dann doch wieder Terrode für die Vorentscheidung, als er einen Konter eiskalt zum 3:1 abschloss und den VfB ins Achtelfinale schoss.

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