„Heute haben wir es zum Glück geschafft“

Kaiserslautern · Ex-Trierer Robin Koch feiert mit dem 1. FC Kaiserslautern den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga

 Kaiserslautern gelang zum Saisonabschluss ein Sieg gegen Nürnberg. Foto: Michael Schaefer

Kaiserslautern gelang zum Saisonabschluss ein Sieg gegen Nürnberg. Foto: Michael Schaefer

Geschafft! Um 17.21 Uhr am Sonntagnachmittag fallen sich die FCK-Spieler jubelnd in die Arme, und die enthusiastischen Fans in der Westkurve schießen ihre Böller und Leuchtraketen los. In Sekundenschnelle leuchtet die Westkurve in der Farbe Rot - die Emotionen kochen in diesem Moment vor lauter Freude über. Nach einer verkorksten Saison hat der Pfälzer Traditionsverein zumindest die Relegation vermieden. "Ich weiß nicht, ob wir dieser Situation gewachsen gewesen wären", bekannte nach der Partie FCK-Trainer Norbert Meier.

Mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg über den 1. FC Nürnberg beenden die Roten Teufel die Saison mit 41 Punkten auf dem 13. Platz und sind aller Abstiegssorgen ledig. Matchwinner ist der überragende FCK-Kapitän Daniel Halfar, der mit einem direkt verwandelten Eckstoß in der 20. Minute das Tor des Tages erzielt. Der 29-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt und sorgt mit seinen Standards immer wieder für Gefahr vor dem Nürnberger Tor.

Der Ex-Trierer Robin Koch war am vergangenen Spieltag bei der 0:1-Niederlage in Aue noch der Pechvogel, der vor dem entscheidenden Gegentreffer patzte, nun legte er mit einer konzentrierten Leistung den Grundstein zum sicheren Lauterer Ligaverbleib - unabhängig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen. Dementsprechend groß war seine Freude nach dem Spiel: "Ich kann mit mir, der Mannschaft und dem Ergebnis zufrieden sein. Heute haben wir es zum Glück geschafft. So ein Fehler wie in Aue passiert schon mal im Fußball, aber ich konnte das schnell abhaken. Die Kulisse heute hat mich noch mal beflügelt."

Die Aufstellung: FCK-Trainer Norbert Meier musste auf Abwehrspieler Tim Heubach (Knieverletzung) verzichten. Meier setzte den zuletzt enttäuschenden Jacques Zoua auf die Bank, für ihn stand im Sturm Robert Glatzel, der nach Heidenheim wechselt, auf dem Platz. Seine Startelfpremiere feierte überraschend der erst 19-jährige Nicklas Shipnoski. Meier setzte auf ein 4-2-3-1-System mit einem offensiv ausgerichteten Christoph Moritz.

Die Stimmung: Die Fans des Pfälzer Traditionsvereins unter den 38423 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion sorgten für eine Hexenkessel-Atmosphäre. Sie peitschten ihr Team bedingungslos nach vorne. Beeindruckend die Choreographie der Ultras vor dem Anpfiff in der Westkurve: "Wir teilten Euphorie und belastende Sorgen. Mit dieser Familie bin ich erwachsen geworden."

Die Einstellung: Die Mannschaft nahm von Beginn an ihr Herz in die Hand und war gegenüber der 1:2-Heimniederlage vor zwei Wochen gegen den FC St. Pauli nicht wiederzuerkennen. Angeführt von ihrem überragenden Kapitän Daniel Halfar bestimmten die offensiv ausgerichteten Lauterer das Spiel, griffen die Nürnberger schon in deren Hälfte an und erspielten sich endlich auch einmal eine Vielzahl an Torgelegenheiten - zumeist nach Standards von Halfar. Der Kapitän sorgte mit seinem direkt verwandelten Eckball für die Entscheidung.

Zum Spiel: Der FCK nahm diesmal sein Herz in die Hand. Nach dem Führungstor kontrollierte er das Spiel, versäumte es aber, das 2:0 nachzulegen. Die besten Chancen hatten Halfar (30.), Osawe (51.), Mwene (67.) und Glatzel (70.). Die Nürnberger blieben gefährlich, vergaben aber ihre Gelegenheiten durch Teuchert (62.) und Sabiri (64./71.).

Abstiegskampf: In die Relegation muss nach der 1:2-Niederlage in Heidenheim der TSV 1860 München als Tabellensechzehnter. Arminia Bielefeld erkämpfte sich ein 1:1 bei Dynamo Dresden und blieb auf Rang 15.

Ausblick: FCK-Sportdirektor Uwe Stöver freute sich, "dass wir das Szenario Relegation abwenden konnten. Die Unterstützung für die Mannschaft war heute grandios. Egal ob sieben oder 70 Jahre alt: Heute hatte jeder das FCK-Trikot an." Beim Blick auf die nächste Saison ärgerte er sich, "dass wir durch unsere Platzierung einige Fernsehgelder verloren haben, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Für die nächste Saison haben wir organisch wesentlich weniger als diese Saison". Auch die kommende Spielzeit dürfte also wieder ein großer Kraftakt für die Lauterer werden - sportlich und finanziell.

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