"Kein Grund, sich zurückzulehnen"

Kaiserslautern · Robin Koch wird beim 1. FC Kaiserslautern in veränderter Rolle zu einem wichtigen Bestandteil im Kampf um den Klassenerhalt

Kaiserslautern Unter Tayfun Korkut der Beginn des Lebens als Berufsfußballer mit Einsatzgarantie. Unter dessen Nachfolger Norbert Meier mal Innenverteidiger, mal "Sechser" im Mittelfeld und am Samstag beim 2:0 (2:0) gegen Greuther Fürth wieder eine neue Herausforderung: "Letzter Mann" in einer flachen Mittelfeld-Raute.
Robin Koch war es egal: "Egal, wo ich spiele. Wichtig ist, dass wir uns heute endlich einmal für unseren Aufwand belohnt und unsere Chancen genutzt haben." Der 20jährige, ausgestattet mit einer für dieses Alter außergewöhnlich weit entwickelten Symbiose aus körperlicher Robustheit und Spielintelligenz, wird für den vom Abstieg bedrohten 1. FC Kaiserslautern zu einem wesentlichen Bestandteil des "Unternehmens Klassenerhalt."
Gegen die zuvor neunmal in Folge ungeschlagenen Franken hatte FCK-Coach Norbert Meier erneut taktisch reagiert: Die variable 3er-, 5er-Abwehrkette mutierte bei Ballbesitz zu einer flachen Raute, in der sich der eigentlich unberücksichtigte Sebastian Kerk Minuten vor dem Anpfiff unversehens als Dreh- und Angelpunkt sah. Kapitän Daniel Halfar hatte sich beim Aufwärmen verletzt und musste passen.
Gegen das fränkische "Kleeblatt" reagierten die Gastgeber vor 21 812 Besuchern im Fritz-Walter-Stadion mit beherztem Einsatz und taktischer Disziplin. Heubachs weiter Schlag über die gesamte Fürther Formation auf Torschütze Zoua (20.) war ebenso einstudiert wie das 2:0 durch Moritz (39.), das einer einfallsreichen Ballstafette entsprang. "Der kriegt ja Geld dafür. Da sollte er so was auch können", kommentierte Meier den gefühlvollen 30-m-Heber des gelernten Innenverteidigers Heubach hernach in seiner bekannt unkonventionellen Art. Der FCK beschränkte sich gegen die enttäuschenden Gäste im zweiten Durchgang auf Ball- und Spielkontrolle. "Mit 80 Prozent kann man kein Spiel in der zweiten Liga gewinnen. Das war zu wenig" beschrieb der sichtlich angefressene Gästecoach Janos Radoki den Auftritt seiner mitunter lethargisch wirkenden Truppe.
Für die Roten Teufel, die nach den Auswärtserfolgen der Konkurrenz vom Freitag zwischenzeitlich auf den Relegationsplatz zurück gefallen waren, stehen jetzt die Wochen der Wahrheit an: Zunächst beim Aufstiegsaspiranten Union Berlin, dann die Heimspiele gegen die Mitkonkurrenten TSV München 1860 und FC St. Pauli sowie der Gang ins Erzgebirge nach Aue. "Ein bisschen regenerieren können wir jetzt nach der englischen Woche zwar. Einen Grund, sich zurückzulehnen, haben wir aber längst noch nicht", wusste am Samstag auch Robin Koch.

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