Neuer FCK-Trainer: „Ich verspreche keine deutsche Meisterschaft“

Kaiserslautern · Die turbulente Phase zwischen den Jahren auf dem Betzenberg ist am Dienstag zu Ende gegangen: Mit Norbert Meier als neuem Chefcoach für den zurückgetretenen Tayfun Korkut will Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern nun endlich in ruhigere Fahrwasser kommen. Der TV analysiert die Lage am Betzenberg nach der gestrigen Vorstellung des neuen Trainers.

 Voller Tatndrang: Norbert Meier ist neuer Chefcoach des 1. FC Kaiserslautern. Foto: Uwe Anspach

Voller Tatndrang: Norbert Meier ist neuer Chefcoach des 1. FC Kaiserslautern. Foto: Uwe Anspach

Die Fakten: Der 58-jährige Fußballlehrer, der zuvor in der ersten und zweiten Bundesliga bereits beim MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld gearbeitet hat, erhält in der Pfalz einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018.
Als Co-Trainer bringt Meier den früheren Bochumer und Hamburger Co-Trainer Frank Heinemann mit auf den Betzenberg. Meier war im Dezember 2016 als Cheftrainer beim Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 entlassen worden.

Der Neue: 16 Länderspiele für Deutschland, Teilnahme an der Europameisterschaft 1984 in Frankreich, 292 Bundesliga-Spiele für Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach - Kaiserslauterns neuer Chefcoach bringt jede Menge Erfahrung als Spieler wie auch als Trainer mit in die Pfalz. Der 1. FC Kaiserslautern ist seine insgesamt siebte Station als Trainer im deutschen Profi-Fußball.

Meier über Meier: "Ich liebe den Fußball und kann mich ganz schnell auf neue Aufgaben vorbereiten. Deshalb war ich offen für die Aufgabe in Kaiserlautern, als Uwe Stöver am 27. Dezember zum ersten Mal anrief. Als Spieler und Trainer habe ich hier oben viele sportliche Schlachten schlagen dürfen. Die Stimmung in diesem Stadion war immer etwas Besonders. Ich verspreche hier keine Meisterschaft, aber wir wollen das Feuer und die Begeisterung auf dem Betzenberg wieder entfachen, vor dem alle Gegner immer Respekt hatten."

Meier über den FCK: "Der FCK ist in der Reihe der sogenannten Traditionsvereine, bei denen ich bisher gearbeitet habe, etwas ganz Besonderes. Nicht nur wegen der sportlichen Erfolge in der Vergangenheit. Sondern auch wegen der ganz besonderen Umstände, wegen der Namen die sich mit diesem Verein seit Jahrzehnten verbinden. Das lieben die Menschen hier in ganz besonderem Maße."

Die Ziele: Explizite Tabellenpositionen als Vorgabe für die am 30. Januar bei Hannover 96 beginnende Rückrunde nennt Meier nicht. Doch mit einem Kader, der "mit Sorgfalt und Weitsicht" zusammengestellt worden sei, wolle er "eine gesunde Balance zwischen der starken Defensive, die das Team in der Hinrunde ausgezeichnet habe und einer effektiveren Angriffsleistung" finden.
Wichtig sei es, dass "die Spieler mit neuem Selbstvertrauen in die schwierigen ersten Spiele der Rückrunde" gingen. Die Grundlage dafür soll im Trainingslager vom 12. bis 20.Januar im Trainingslager in Spanien gelegt werden. .!Die Erwartungen: Nach der "überraschenden Entscheidung Tayfun Korkuts" sei es für den Verein wichtig gewesen, "einen Mann ans Ruder zu setzen, der die Liga, die anderen Vereine und deren taktische Ausrichtung" bestens kenne, analysierte FCK-Sportdirektor Uwe Stöver. Mit Norbert Meier habe der Verein einen "erfahrenen Mann gefunden, der alle diese Voraussetzungen mitbringe" und mit dem man sich nach den ersten Gesprächen "relativ rasch auf eine gemeinsame Zusammenarbeit" geeinigt habe.

Das TV-Fazit: Wenn die völlig überraschende Demission Tayfun Korkuts überhaupt etwas Positives für die Roten Teufel an sich hat, dann zwei Dinge: Zum einen deren Zeitpunkt, der es allen Beteiligten ermöglicht, sich den Umständen angemessen sorgfältig und professionell auf die Rückrunde vorzubereiten. Und zweitens die Person seines Nachfolgers: Nach dem Motto "keine Experimente" hat sich Sportdirektor Uwe Stöver für den profundesten Kenner der zweiten Liga - der zur Zeit auf dem Markt ist - entschieden.

Was der 1. FC Kaiserslautern jetzt am dringendsten braucht ist endlich einmal Ruhe und Kontinuität, keine personellen Turbulenzen mehr im sportlichen Bereich und vielleicht auch einmal die eine oder andere positive Meldung aus dem wirtschaftlichen Umfeld des Vereins.
Zumindest für Ersteres könnte ein Mann, den man gerne als "Trainer-Dino" bezeichnet, sorgen. Wenn er denn bleibt und man ihn wirken lässt.

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