Dauerläufer mit Übersicht

Es ist noch nicht lange her, da galt Alexander Adrian bei Eintracht Trier als einer der Hoffnungsträger im regionalen Fußball. Mittlerweile hat er sich vom Profi-Fußball verabschiedet - und spielt für den FSV Salmrohr in der Rheinlandliga.

 Alexander Adrian (vorne) will mit Salmrohr wieder in die Oberliga aufsteigen. TV-Foto: Hans Krämer

Alexander Adrian (vorne) will mit Salmrohr wieder in die Oberliga aufsteigen. TV-Foto: Hans Krämer

Salmrohr. "Mit diesem Thema habe ich abgeschlossen", sagt Adrian. Er meint nicht die Trie rer Eintracht, sondern "professionell Fußball zu spielen". Eine Verletzung läutete damals den Anfang vom Ende ein, 2006 wechselte der Mittelfeldspieler zum FSV Salmrohr, der damals gerade den Wiederaufstieg in die Oberliga geschafft hatte. Es folgten der sofortige Abstieg "und eine Zeit, in der es drunter und drüber ging". Trainerwechsel waren im Salmtal an der Tagesordnung. "Es kehrte einfach keine Ruhe ein", sagt der Ur-Trierer, der ohne seinen Drei-Jahres-Vertrag dem FSV wohl den Rücken gekehrt hätte.

Jetzt, mit 24 Jahren, sagt er: "Der große Fußball ist für mich kein lohnenswertes Ziel mehr." Er räumt jetzt dem Studium (Geowissenschaften) Vorrang ein und ist realistisch genug, um zu wissen: "Beides gleich gut machen geht nicht. Das höchste der Gefühle wäre die vierte Liga. Und das auch nur bei einem Studienplatz in Trier." Bei seinem Studienfach muss er wissen, wovon er redet, wenn er seinem Verein bescheinigt: "Das Klima ist viel besser geworden." Das liegt einerseits daran, dass das "Bäumchen-wechsle-dich-Spiel" auf dem Trainerposten endlich ein Ende hat, "aber auch an der guten Mischung, die wir im Team haben". Sicher ein Verdienst von Trainer Werner Platz, für den Alexander Adrian, obwohl kein Lautsprecher, "einer der absoluten Führungsspieler ist, der eine tolle Saison spielt."

Weil Klima, Chemie und auch vieles andere in Salmrohr wieder stimmen, ist der Erfolg zurückgekehrt. "Du kannst nur gut spielen, wenn es dir Spaß macht", sagt Adrian, "und damit ist alles zur Vergangenheit und zur Gegenwart gesagt." Mit fünf Jahren begann der Dauerläufer, der zu etlichen Salmrohrer Toren die Vorarbeit geleistet hat, beim FSV Tarforst zu kicken, dann ging es zur Eintracht. Schließlich nach Salmrohr und wieder zurück - und nochmals zurück. Was am Ende dieser Saison geschehen wird, darüber hat er sich noch keine Gedanken gemacht: "Es hängt nicht davon ab, ob wir aufsteigen. Ich weiß noch nicht, ob ich in Salmrohr einen neuen Vertrag unterschreibe oder woanders hingehe." Davon unberührt ist die Zielsetzung, den Aufstieg zu schaffen. "Ich bin ja noch einer von denen, die damals nach dem Abstieg versprochen haben, den Schaden zu reparieren."

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