Drei Tage vor dem Start

Die Vorbereitung ist abgeschlossen, die Testspiele sind absolviert. Wenige Tage verbleiben den Trainern der Rheinlandligisten noch, um ihren Teams den letzten Schliff zu verpassen, bevor die Saison 2009/10 startet. Zwei Erkenntnisse ziehen sich wie ein roter Faden durch die vorläufigen Bilanzen der Übungsleiter: Die Spieler waren motiviert, aber es sind schon jetzt viele Verletzte zu beklagen.

Trier. Wohl dem, der über einen großen Kader verfügt, weil er Ausfälle wegstecken kann. Zwar geht auch Qualität verloren, aber der Verlust lässt sich besser kompensieren. Auch in dieser Hinsicht werden manche Robert Jung beneiden, der mit dem FSV Salmrohr eine richtig gute Vorbereitung hinlegte und nur gegen die höherklassigen Clubs aus Idar-Oberstein und Worms Niederlagen in Testspielen hinnehmen musste. Jung bemängelt nur: "Bei dem Aufwand, den wir betreiben und der spielerischen Qualität, die das Team hat, stimmt die Effizienz nicht." Ansonsten ist Jung voll des Lobes: "Das Team hat die harte Belastung gut weggesteckt und taktisch viel dazugelernt."

Dagegen muss sich sein Kollege Jörg Bach bei der SG Zell wieder seiner Spezialität üben: "Aus wenig möglichst viel machen." Der ohnehin kleine Kader ist weiter ausgedünnt. Aber es gibt auch Lichtblicke: "Wie Wolfgang Göttert nach vier Monaten Pause zurückgekommen ist, ist toll. Und Jugendspieler Martin Muders hat sich toll entwickelt. Sieht man von den Verletzungen ab, dann hat das Team gute Arbeit geleistet."

Die bescheinigt Sascha Meeth auch seinen Spielern beim SV Morbach. "Die Testspiel-Resultate waren nicht immer so, wie ich mir das gewünscht hätte, aber was ich im Training gesehen habe, hat mir gefallen. Und wenn ich unser Auftakt-Programm mit vier Derbys sehe, kann ich nur sagen: Da muss das Herz eines jeden Fußballers höher schlagen."

Der Puls seines Kollegen Rudi Thömmes dürfte aus einem anderen Grund ebenfalls hoch sein. Der SV Mehring muss an den ersten vier Spieltagen drei Mal auswärts antreten. "Sicher nicht optimal", sagt Thömmes, "es sei denn, wir legen gleich eine Serie hin." Personell ist er auch gebeutelt. So sehr, dass er ab und an selbst die Stiefel schnüren musste.

Dass wird Reinhold Breu mit der U 23 der Trierer Eintracht nicht passieren. Spieler stehen ihm reichlich zur Verfügung, dafür aber kein fester Kader. "Wir hatten Zeit, auch das zu üben", sagt Breu, der wohl selten zweimal dieselbe Besetzung aufbieten wird. Aber die Vorbereitung zeigte, dass in dem Aufsteiger eine Menge Potenzial steckt. Durchwachsen verlief der Sommer auch für Harry Koch und den SV Dörbach. Die positivsten Erkenntnisse lieferte das Trainingslager: "Da war der Wille zu spüren, sich ganz einzubringen." Ein Pluspunkt für den Trainer ist auch die Rückkehr von Eric Wolff, der wieder in die Rolle des unumstrittenen Führungsspielers schlüpfen wird. Die Testspielresultate konnten Koch dagegen nur selten begeistern.

Das gilt noch mehr für die SG Badem/Kyllburg/Gindorf, die einen Trainerwechsel und etliche Abgänge wegstecken muss. "Training gut, Spiele durchwachsen", lautet das kurze Fazit von Wolfgang Neumann, neben Thomas Löw einer von zwei gleichberechtigten Trainern, die aber auch noch selbst dem Leder nachjagen. Der Kader ist klein, "und wir konnten nie in der Wunschformation antreten". Und wenn Routiniers fehlen, wirkt sich das fatal aus, denn die junge Mannschaft muss geführt werden.

Eine schwere Zeit hat die SG Udler hinter und auch vor sich. Das Trainergespann Jörg Stölben/Uwe Schüller wird wieder zum Improvisieren gezwungen sein, weil Schlüsselspieler ausfallen. "Wir setzen auf den jugendlichen Elan unserer Spieler", sagt das Trainerduo unisono und bekundet: "Es macht wahnsinnig viel Spaß mit den Jungs."

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