Eifeler Erfolgsserie beendet

Ball-Paradox im Moselstadion: Eintracht Trier II beendete mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg die seit sieben Spielen andauernde Erfolgsserie der SG Badem/Kyllburg/Gindorf - zufrieden war aber nicht der Trainer des Siegers, sondern der des Verlierers.

 Vor dem Gegner am Ball: Der Trierer Julian Bidon (vorne) im Zweikampf mit Pierre Valerius. TV-Foto: Hans Krämer

Vor dem Gegner am Ball: Der Trierer Julian Bidon (vorne) im Zweikampf mit Pierre Valerius. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Je länger das Spiel dauerte, um so angefressener wurde Eintracht-Coach Reinhold Breu. Der markanteste Zwischenruf lautete: "Ihr wollt Profis sein? Ihr müsst noch Geld mitbringen." Seine Mannschaft mühte sich zu einem glücklichen Erfolg über den zum Kreis der Abstiegskandidaten zählenden Gegner, der aber nicht wie ein solcher auftrat.

Stellungsfehler von Plei leitet die Niederlage ein



Die spielerische Überlegenheit der Trierer Eintracht machten die Gäste mit Willen und Einsatz wett und hatten über die gesamten 90 Minuten aus dem Spiel heraus sogar die besseren Chancen. So verwunderte es nicht, dass SG-Trainer Thomas Löw "vom besten Spiel der Saison" sprach und davon überzeugt war: "Aus dieser Vorstellung können wir Selbstvertrauen schöpfen, auch wenn es nicht zu einem Punkt gereicht hat."

Das lag einmal an einem Stellungsfehler von Markus Plei in der 15. Minute, der bei einem 30-Meter-Schuss von Andreas Anicic zu weit vor seinem Kasten postiert war und den Einschlag knapp unter der Latte nicht verhindern konnte. Das lag aber auch an einer gehörigen Portion Glück für die Gastgeber. Wie in der zwölften Minute, als Fabian Mohsmann einen Kopfball von Christian Esch nach einer Ecke von Jerome Kolling von der Linie schlug. Allerdings hatte Julian Bidon kurz zuvor auch nur die Latte getroffen. Dennoch - ein Übergewicht des Favoriten war in der ersten Halbzeit nicht festzustellen, das von Breu immer wieder geforderte Kombinationsspiel blieb schon in den Ansätzen stecken.

In der zweiten Halbzeit bekam das Angriffsspiel der Hausherren zwar etwas mehr Struktur, den letzten entscheidenden Pass oder die zu einer klaren Chance führende Hereingabe brachten die 05er aber nicht zustande. Nachdem Alexander Berscheid mit einem Gewaltschuss nur knapp den Winkel des Trierer Tores verfehlt hatte, strich ein Freistoßschlenzer von Anicic auf der Gegenseite ebenso knapp am Dreieck vorbei.

Die endgültige Entscheidung fiel in der Nachspielzeit, als die Gäste nach dem Motte "Alles oder Nichts" alles nach vorne warfen. Die eingewechselten Sebastian Ting und Matondo Makiadi stellten den Dreier für die Eintracht sicher.

SV Eintracht Trier 05 II - SG Badem/Kyllburg/Gindorf 2:0 (1:0)

SV Eintracht Trier 05 II: Schneider - Ay (46. Löber). Kühne, Fuhs, Mohsmann - Kempny, Anicic, Bradasch, Bidon - F. Bauer, Zoder (64. Ting)

SG Badem/Kyllburg/Gindorf: Plei - Neumann - Schmitt, S. Berg - Haubricht, T. Heintz - Berscheid, C. Esch, Valerius (83. Diesch) - O. Adams (63. Gerten), J. Kolling

Tore: 1:0 (15.) Anicic, 2:0 (90.+3) Makiadi -

Gelb-Rote Karte: Gerten (SG Badem, (90.+2)) - Schiedsrichter: Condne (Gillenfeld) - Zuschauer: 130

Meinung

Fast nur lange Gesichter

Bisher war auf die SG Udler Verlass. Im Schnitt erzielten die Eifeler pro Spiel einen Treffer. Macht also 17 an 17 Spieltagen. Mehr als zwei waren es noch nie in einer Partie in dieser Saison. Beim 4:0 gegen Morbach gelang den Eifelern fast ein Viertel der gesamten bisherigen Ausbeute. Dafür gibt es aber auch nur drei Punkte, und in der Rheinlandliga zählt das Torverhältnis nicht. Dennoch war Udler der Gewinner des ersten Rückrundenspieltags. Der Verlierer - trotz eines Remis gegen Engers - war der SV Dörbach. Seit Einführung des Drei-Punkte-Systems nutzt ein Remis nicht mehr viel. Die halbe Liga schwebt mehr oder minder in Abstiegsgefahr, das Mittelfeld ist so klein, dass es fast nicht der Erwähnung wert ist, und ganz oben thront der Absteiger, der direkt wieder nach oben will. Zweiter ist Eintracht Trier mit einem Respektabstand von acht Punkten. Ob man da noch von einer reellen Chance sprechen kann, in den Titelkampf einzugreifen? Es spricht vieles dafür, dass sich die Geschichte des Vorjahres wiederholt. Da gab es Spannung auch nur im Tabellenkeller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort