Erst einfallslos, dann sprachlos

Ohne Gegenwehr hat sich die Mannschaft von Eintracht Trier im Regionalliga-Spiel gegen Rot-Weiss Essen in ihr Schicksal ergeben. Das 0:4-Debakel wirft Fragen auf.

 Mit hängenden Köpfen (im Bild Kapitän Josef Cinar) verließen die Eintracht-Spieler das Moselstadion. TV-Foto: Hans Krämer

Mit hängenden Köpfen (im Bild Kapitän Josef Cinar) verließen die Eintracht-Spieler das Moselstadion. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Es war erst die erste Heimniederlage in dieser Saison, gleichzeitig aber die höchste Klatsche im Moselstadion seit gut 13 Monaten (0:5 gegen Cloppenburg). Beim 0:4 gegen Rot-Weiss Essen hatte Eintracht Trier am Samstag dem flinken Sascha Mölders (drei Treffer) sowie dem von der ersten Minute an sehr disziplinierten sowie kämpferisch starken Auftritt der Gäste nichts entgegen zu setzen. Zu taktischen Fehlern gesellten sich individuelle Patzer. Einen besonders schlechten Tag erwischte Innenverteidiger Kevin Lacroix, der das 0:2 unmittelbar verschuldete. Auf dem Platz herrschte Einfallslosigkeit, nach dem Spiel Ratlosigkeit. "Ich kann mir unsere Vorstellung nicht erklären, mir fehlen die Worte", sagte Eintracht-Mittelfeldspieler Tayfun Pektürk. Kapitän Josef Cinar meinte: "Alles, was schief laufen kann, kam zusammen. Im Team stimmt es, auch charakterlich. Dennoch hat gegen Essen irgendwie die Bereitschaft gefehlt, alles zu geben."

Die Mannschaft hat nun bis zum nächsten Spiel in Münster (16. Oktober, 19 Uhr) knapp zwei Wochen Zeit, um die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen. Und auch der Trainer ist gefordert. Was nun, Herr Basler?

Die Defensive wird nicht stabiler. Trier ist mit 20 Gegentoren die ,Schießbude' der Liga. Hoffen Sie einzig auf die Rückkehr der verletzten Nicolas Fernandes und Michael Dingels, oder planen Sie die Umstellung von Vierer- auf Dreier-Kette in der Abwehr?

Basler: Wir werden weiter mit Viererkette spielen. Ich erhoffe mir viel von der Rückkehr von Dingels und Fernandes. Gerade Nicolas ist vielseitig einsetzbar. Als Außen- und Innenverteidiger oder auch als defensiver Mittelfeldspieler.

Die Pokal-Triumphe scheinen bei manchen Spielern Überheblichkeit zu erzeugen. Wie wollen Sie die wieder austreiben?

Basler: Es stimmt, dass sich seit dem Erfolg gegen Bielefeld viel verändert hat. In der Liga hat die Mannschaft seitdem ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Aber wer meint, es reicht, nur im Pokal gut zu spielen, wird sich noch umschauen. Der Alltag ist die Liga. Hier erwarte ich volle Konzentration.

Ihre Mahnungen, den Liga-Alltag nicht zu vernachlässigen, stießen offensichtlich auf taube Ohren. Wie wollen Sie den Fokus nun ganz auf Preußen Münster lenken?

Basler: Wir werden die eine oder andere Trainingseinheit mehr absolvieren. Wir werden viel in punkto Defensiv-Arbeit machen. Es geht darum, bestimmte Dinge wieder besser einzustudieren.

Der Glaube an die eigene Stärke war bislang das große Plus. Gegen Essen stand kein ,Team' auf dem Platz. Wie wollen Sie das ändern?

Basler: Ich will nun auch nicht alles in Frage stellen, obwohl ich im Spiel gegen Essen schon irritiert war, dass gleich neun Spieler Total-Ausfälle waren. Mit Blick auf die nächsten Partien werde ich ganz genau hinschauen, wer mitzieht - und notfalls ohne Rücksicht auf Namen rigoros durchgreifen.

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