Fußball-Regionalliga: Premieren-Fieber

Eintracht Trier ist der Sprung auf Rang eins gelungen - in der Auswärtstabelle der Fußball-Regionalliga West. In Kleve gelang dem Team der dritte Sieg in der Fremde in Folge - begleitet von mehreren Premieren.

Kleve. Vom Stadion aus legte der Mannschaftsbus nur einige hundert Meter zurück, eher er schon wieder Halt machte. Die Spieler von Eintracht Trier belohnten sich noch in Kleve für ihren Auswärtssieg - mit einem Stopp im Schnellrestaurant. Beim 2:1-Erfolg herrschte zuvor Premieren-Fieber - in vierfacher Hinsicht.

Premiere eins: Stürmer Moussa Touré gelang sein erster Pflichtspiel-Treffer fürs Trierer Regionalliga-Team. Der Franzose profitierte von einem Abwehrschnitzer von Michael Jaliens, dessen Rückgabe-Versuch auf Torwart Christoph Müller misslang. Touré spritzte dazwischen - und vollendete mit einem satten Schuss zum 1:0 (20.).

Premiere zwei: Auch Achmed Boussi trug sich erstmals in einem Pflichtspiel der ersten Eintracht-Mannschaft in die Torschützenliste ein. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung setzte sich der 19-Jährige auf der linken Seite elegant und rasant eins-gegen-eins durch. Das 2:1 nach 84 Minuten. "Der Trainer hat mir gesagt, dass ich meine Chance bekomme. Heute habe ich sie genutzt und ihm das Vertrauen mit einem Tor zurückgezahlt", sagte Boussi, der im Bezirksliga-Team und im Test gegen Reutlingen zuletzt überzeugt hatte.

Premiere drei: Anstelle von Thorsten Wittek trug Abwehrchef Josef Cinar erneut die Kapitänsbinde - obwohl auch Wittek (diesmal im linken Mittelfeld) von Beginn an auflief. So wird es auch in Zukunft sein. Der Trainer hat nach eigener Aussage entschieden, dass Cinar Kapitän bleibt: "Er hat eine hohe Anerkennung im Team und zudem von hinten heraus einen besseren Überblick aufs gesamte Spielfeld." Wittek bescheinigte Basler indes eine "ordentliche Leistung".

Premiere vier: Im Eintracht-Tor absolvierte Uli Schneider nach überstandenem Daumenbruch seinen ersten Regionalliga-Saisoneinsatz. Pero Miletic muss eine Rot-Sperre absitzen. Nach einer Unsicherheit bei einem Schuss von Adrian Mahr (14.) gewann er Sicherheit, nach 19 Minuten parierte er in hoher Not gut gegen Marek Klimczok. "Für mich hat die Saison jetzt begonnen", freute sich der 27-Jährige. Basler hatte sich nach eigener Aussage innerlich am Donnerstag für Schneider und gegen Sebastian Dahm (20) entschieden. In seiner Begründung schwangen überraschend deutliche Worte mit: "Uli war im Training engagierter, für Sebastian wäre ein Einsatz noch zu früh gekommen. Aber er kann in drei, vier Jahren die Nummer eins sein."

Basler stufte den Sieg als verdient ein, vor allem aufgrund der ersten Halbzeit. "Da hätten wir höher als 1:0 führen müssen." Trier gefiel mit guter Grundordnung und Zweikampfstärke, Kleve leistete sich zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung. In der Schlussphase der zweiten Halbzeit, in der die Partie verflachte, hätte Trier beinahe den Erfolg noch aus der Hand gegeben. Direkt im Anschluss an das vermeintliche 2:0 durch Gustav Schulz (74., der Schiedsrichter entschied auf Abseits) kassierte die Eintracht den 1:1-Ausgleich. Kleve konterte, Stürmer Marcel Podszus scheiterte zunächst am Innenpfosten, ehe Benedikt Koep die Nachschuss-Chance nutzte. "Da hat die Ordnung nicht gepasst. Einige haben wohl noch gefeiert", kritisierte Cinar.

Doch die Eintracht steckte nicht auf. Der Grund für Mittelfeldspieler Lars Schäfer: "Zu Hause haben wir Probleme, das Spiel zu machen. Auswärts können wir momentan unbekümmert auftreten."

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