Dabei sah es nach 30 Minuten gar nicht mal so schlecht aus. Trier führte mit 1:0 nach einem Treffer von Yannick Salem, der zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz von Beginn an kam. Schön drehte er sich an der Strafraumgrenze samt Ball um Gladbachs Kapitän und Abwehrchef Tim Heubach, kaltschnäuzig schloss er alleine vor Torwart Frederic Löhe zur Gäste-Führung ab. Das Ende der Trierer Torflaute nach 335 Minuten.

Kurz zuvor noch hatte Salem kläglich aus elf Metern vergeben. In Szene gesetzt worden war er da von Erwin Bradasch, der im Mittelfeld ebenso wie Max Bachl-Staudinger eine Chance von Beginn an erhielt. Die Eintracht agierte in einem 4-3-3-System, bei Ballbesitz der Borussia wurde daraus ein 4-5-1.

In einer spielerisch schwachen Partie zweier Teams, die nicht vor Selbstvertrauen strotzten, erarbeitete sich Trier vor 343 Zuschauern im Rheydter Grenzlandstadion in der Anfangsphase ein leichtes Übergewicht. Durch eigene grobe Unzulänglichkeiten jedoch brachte das Team die Hausherren zurück ins Spiel.

Überhaupt nicht im Bilde war die Abwehr drei Minuten nach der eigenen Führung. So gestattete sie Dennis Dowidat den Ausgleich. Der Mittelfeldspieler traf von der rechten Gladbacher Seite per Schuss ins Toreck (33.). Eintracht-Torwart Kenneth Kronholm war noch am Ball, etwas ausrichten konnte er jedoch nicht. Der Gegentreffer brachte Mario Basler mächtig in Rage. „Unfassbar“ fauchte Triers Trainer in Richtung Kapitän Josef Cinar. Kurz vor der Pause wurde es noch schlimmer. Trier kassierte nach einem Konter (!) das 1:2 (44.). Der nach 35 Minuten für den angeschlagenen Tayfun Pektürk eingewechselte Florian Bauer verlor im Vorwärtsgang den Ball, über wenige Stationen gelangte das Leder zu Guiseppe Pisano. Per Flanke von der rechten Seite bediente er Moses Lamidi, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zu treffen.

Zur zweiten Halbzeit stellte Basler auf ein 4-4-2-System um. Die U 23 der Borussia stand nun gut und ließ gegen die zwischenzeitlich mut- und ideenlosen Trierer nichts zu. Bis zur 66. Minute, als Salem in aussichtsreicher Position im Strafraum nur ein ungefährliches Schüsschen zustande brachte. Vier Minuten später landete ein Freistoß von Bachl-Staudinger aus 19 Metern in den Armen von Keeper Löhe.

In der Schlussviertelstunde, nach der Einwechslung von Andreas Anicic, agierte die Eintracht mit einer Dreierkette in der Abwehr. Druck aufs Gladbacher Tor erzeugte das Team aber erst in den Schlussminuten. Da aber gewaltig. Einen Anicic-Schuss klärte Innenverteidiger Daniel Vogel kurz vor der Torlinie (83.), nach der anschließenden Ecke fehlte bei einem Kopfball von Wilko Risser nicht viel. Der Lohn für die Offensiv-Bemühungen am Ende: Martin Wagner erzielte doch noch den verdienten 2:2-Ausgleich mit sattem Schuss aus 17 Metern (87.). Zuvor hatte Löhe noch gegen Cinar geklärt.

„Wir haben einen Sieg verschenkt. Wir hatten mehr und die besseren Torchancen. Doch wir haben wieder einfache Fehler gemacht, die direkt zu Gegentoren geführt haben. In unserer Situation müssen wir mit dem Punkt leben“, sagte Basler.

Statistik:

Borussia Mönchengladbach II: Löhe – Pirschel, Vogel, Heubach, Wanneck (46. Schuchardt) – Damahou – Herrmann, Neustädter, Dowidat (86. von der Weth) – Pisano (63. Podszus), Lamidi
Eintracht Trier: Kronholm – Dingels (76. Anicic), Cinar, Lacroix, Fuhs – Bachl-Staudinger, Bradasch (65. Risser), Reinhard – Pektürk (35. Bauer), Salem, Wagner
Tore: 0:1 Salem (30.), 1:1 Dowidat (33.), 2:1 Lamidi (44.), 2:2 Wagner (87.)
Schiedsrichter: Marc Frömel
Zuschauer: 343